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Green Velo Radweg Polen

Von den Bergen der Vorkarpatenregion bis zum Frischen Haff in der Woiwodschaft führt ein 1980 Kilometer langer Radweg durch den weitgehend unbekannten und unberührten Osten von . Die Route verbindet fünf Woiwodschaften und führt durch fünf , 15 Landschaftsparks sowie 62 Tier- und Naturschutzgebiete. Die Strecke beginnt bei Sielpia in der Woiwodschaft Swietokrzyskie (Heiligkreuz; siehe dazu auch den Beitrag über ) und führt über Podkarpackie (Karpatenvorland), Lubelskie (Lubliner Land) sowie Podlaskie (Podlachien) bis zum Frischen Haff bei Elblag (Elbing) in der Woiwodschaft Warminsko-Mazurskie (). Website: .

Zu den Höhepunkten der Tour gehört der Bialowieski-Urwald (Heimat der größten freilebenden Wisent-Herde) und der Biebrza-Nationalpark, eines der größten Vogelschutzgebiete Polens. Waldgebiete machen insgesamt rund ein Drittel der Gesamtlänge des Radwanderweges aus, 9 Prozent verlaufen durch Flusstäler. Dazu zählt ein Abschnitt entlang des Flusses Bug, der die Grenze zur Ukraine und zu Weißrussland (Belarus) markiert.

Der ostpolnische Radwanderweg erschließt nicht nur atemberaubende Landschaften, wie die Georeservate in Polens ältestem Gebirge, den Góry Swietokrzyskie (Heiligkreuzgebirge), oder die Großen Masurischen Seen im Norden. Er lädt auch ein zu einer Reise durch Geschichte und Gegenwart der multiethnischen und multireligiösen Grenzregion zur Ukraine, zu Belarus, Litauen und dem Kaliningrader Gebiet. Im Bereich der Strecke liegen die Renaissanceperlen Sandomierz und Zamosc, das multiethnische Bialystok oder die Kopernikusstadt Frombork (Frauenburg). Auch prachtvolle Adelsresidenzen wie Krasiczyn und Lancut, die zum UNESCO-Welterbe gehörenden orthodoxen Holzkirchen der Karpatenregion, die Synagogen in Szczebrzeszyn, Wlodkowo oder Tykocin sowie Polens bekanntestes Arabergestüt in Janów Podlaski lohnen einen Besuch.

Von den 1980 Kilometern des Green Velo wurden knapp 400 Kilometer neu gebaut. Diese führen zum Teil parallel zu Straßen, in einigen Abschnitten auch über stillgelegte Bahndämme oder Uferbefestigungen. Weitere rund 100 Kilometer der Strecke bilden erneuerte Rad- oder Fußwege, die ebenfalls frei von Autos sind. Etwa 360 Kilometer führen über unbefestigte Straßen, die übrigen Abschnitte über gering befahrene Asphaltstraßen. Im Verlauf der gesamten Strecke wurden über 130 Kreuzungen und mehr als 80 Brücken neu errichtet oder umgebaut, um Radtouristen ein sicheres und komfortables Fahren zu ermöglichen. Entstanden sind darüber hinaus 220 überdachte Rastplätze entlang der Strecke mit Fahrradständern, Tischen und Bänken, zum Teil auch mit Toiletten und Waschgelegenheiten.

An den Rastplätzen finden sich Infotafeln mit Übersichtskarten, auf denen die touristischen Attraktionen der Umgebung gezeigt werden. Entlang der gesamten Strecke entstand ein nutzerfreundliches System mit insgesamt rund 7000 Wegmarkierungen, sodass sich Touristen auch ohne Detailkarten oder Apps zurechtfinden können. In den vergangenen Monaten wurden entlang der gesamten Strecke bereits rund 550 fahrradfreundliche Stationen klassifiziert, die sich mit dem Logo des Green Velo schmücken dürfen. Dazu gehören allein 330 Verpflegungspunkte und Unterkünfte entlang der Strecke. Dazu kommen Werkstätten, touristische Informationszentren sowie Museen oder andere touristische Attraktionen.

Bei den Bewertungskriterien orientierte man sich an vergleichbaren Sytemen wie "Bed & Bike". So müssen empfohlene Unterkünfte sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Räder, Reparaturmöglichkeiten sowie Angebote für Kurzzeitübernachtungen bieten. Das Interesse der touristischen Anbieter entlang der Strecke sei groß, heißt es von Seiten der Organisatoren. Deshalb soll das Partner-Netz bis Ende des Jahres noch sehr viel dichter werden. Man setzt darauf, dass private Anbieter in Kürze auch Fahrradverleihstationen und den Verleih von E-Bikes organisieren werden.

Um die gesamte Strecke zu befahren, brauchen Freizeitradler mehr als einen Monat Zeit. In der Regel werden sich individuelle Radtouristen oder Gruppen nur einen Abschnitt der neuen Trasse aussuchen. Die gesamte Strecke umfasst sowohl Strecken für sportlich ambitionierte Fahrer mit langen Steigungen, als auch sehr flache Routen, die besonders gut für Gelegenheitsfahrer oder Familien mit Kindern geeignet sind. Wer eine Woche lang eine entspannte Tour durch die Natur erleben will, kann beispielsweise den rund 350 Kilometer langen Abschnitt von Suwalki über Augustów bis Bialowieza wählen, der insgesamt vier Nationalparks miteinander verbindet. Eine attraktive und landschaftlich sehr abwechslungsreiche Rundstrecke bietet sich im südlichen Bereich des Radwegs zwischen den Städten Sandomierz, Rzeszów, Przemysl und Zamosc an. Diese etwa 400 Kilometer lange Strecke umfasst allerdings auch einige schweißtreibende Abschnitte.

Wer per Bahn anreist, findet eine Reihe von Start- und Zielpunkten, die über Warszawa (Warschau) gut erreichbar sind. Dazu gehören beispielsweise Rzeszów, Chelm und Zamosc im Süden sowie Bialystok, Suwalki oder Elblag im Norden. Per Regionalbahn lassen sich auch Städteziele im weiteren Umkreis des Green Velo wie die südostpolnische Großstadt Lublin in ein Reiseprogramm einbauen. Die Organisatoren haben insgesamt zwölf touristisch besonders attraktive Gebiete entlang der Strecke markiert, die sich auch für einen längeren Aufenthalt anbieten.

Symbol der Strecke ist der aus den bunten Segmenten einer stilisierten Fahrradkette zusammengesetzte Buchstabe W über dem Schriftzug "Green Velo". Er steht für den Wschodni Szlak Rowerowy (östliche Radroute), Polens längsten und am besten ausgestatteten Radweg. Informationen über den Green Velo bietet die gleichnamige Website .

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