Das heutige Fluss- und Kanalnetz der Bretagne besitzt mehr als 600 Kilometer befahrbare Wasserstraßen, die für die Binnen- und Freizeitschifffahrt zugelassen sind. Es werden folgende zwei Hauptwasserstraßen unterschieden:
Ein schönes Gefühl: Sie haben das Ruder in der Hand, hinter Ihnen das große Fenster des Salons, um Sie herum Ihre Freunde oder Angehörige – ganz erpicht darauf, Sie ablösen zu dürfen, ist doch ein Führerschein für diese Art Hausboot nicht erforderlich. Die Reise beginnt in der Mündung des Flusses Rance zwischen den namhaften Seebädern Saint-Malo und Dinard. Von diesen touristischen Hochburgen aus gleiten Sie ein ins bretonische Hinterland, vorbei am mittelalterlichen Städtchen Dinan, begleitet vom seichten Plätschern der Wellen.
Dann verengt sich das Rance-Tal zu einer von mittelalterlichen Festungen gesäumten Schlucht. Spätestens nachdem Sie die elf Schleusen passiert haben, verflüchtigen sich Ihre anfänglichen und bereits vom Bootsverleiher besänftigten Befürchtungen voll und ganz. In Rennes, der kunsthistorisch bedeutsamen Hauptstadt der Bretagne, verlassen Sie den Kanal Ille-et-Rance und setzen Ihre Reise auf dem Fluss Vilaine bis zum Hafen von Messac fort. Von hier aus empfiehlt sich die Erkundung des Hinterlandes mit dem Rad oder zu Pferd.
Weiter flussabwärts gelangen Sie nach Redon, Knotenpunkt der bretonischen Wasserstraßen, wo Sie den Anker werfen, um auf den belebten Kais einen Bummel zu machen. Hier suchen Sie sich ein schattiges Rasenplätzchen für ein Picknick oder gönnen sich eine Mahlzeit auf dem Sonnendeck Ihres Hausboots. Vorbei an grüßenden Anglern geht die Fahrt weiter bis zum Städtchen La Roche Bernard, das die Vilaine auf einem Felsvorsprung überragt. Von hier aus gleiten Sie zwischen malerischen Ufern hinunter bis zum Staudamm des Binnen- und Seehafens Arzal. Hinter der Schleuse und dem Wirrwarr aus Masten und Segeln erwartet Sie der Atlantik! Gewöhnliche Urlaubsbilder einer ausgefallenen Reise.
Ob kleinere Ausflüge oder längere Kreuzfahrten: An Bord eines Hausboots haben Sie die Gewissheit, das malerische bretonische Hinterland auf originelle Weise zu erkunden. Der im 19. Jahrhundert erbaute Kanal Nantes-Brest verbindet mehrere natürliche Flüsse miteinander. Von den 360 km, die der Kanal von Ost nach West durch die Bretagne zurücklegt, macht der künstlich angelegte Teil gerade mal 20 Prozent aus. Die fünf Bootsverleihfirmen längs des Kanals haben für jeden Bedarf und Geschmack etwas Passendes im Angebot. Klein oder groß, im traditionellen Stil oder in Luxusausführung, alle Boote sind erstklassig ausgestattet und sorgen dafür, dass Sie sich wie zu Hause fühlen. Nachdem Sie die Abfahrtsstelle und Dauer festgelegt haben, werden Sie vom Bootsverleiher knapp und fachmännisch in die Kunst des Navigierens eingewiesen. Damit steht Ihrer Reise und Sicherheit für die Dauer eines Wochenendes, einer Woche oder mehr nichts mehr im Wege. Diese Hausboote lassen sich spielend leicht manövrieren, selbst die Jüngeren können beim Passieren der Schleusen Hand anlegen. Ins Reisegepäck für eine gelungene Tour gehören Ferngläser, Wanderschuhe, Fahrräder und eine gehörige Portion Naturliebe und Entdeckungslust.
Längs des Kanals, der im 19. Jahrhundert überwiegend für Militär- und Handelszwecke genutzt wurde, vermitteln Ihnen geschichtsträchtige Städte wie Nantes, Redon, Malestroit, Josselin und Pontivy ein Stück bretonischer Geschichte. Lohnenswert: ein Spaziergang durch die wunderschöne Hügellandschaft entlang der Ufer des Kanals. Die Treidelpfade führen Sie an herrliche Orte wie beispielsweise die entzückende grüne Insel "Ile aux pies".
Zum Navigieren dieser Boote auf den bretonischen Kanälen ist kein Bootsführerschein erforderlich. Vor der Abfahrt werden Sie vom Bootsverleiher in technische Einzelheiten eingewiesen. Im gemütlichen Tempo geht es von einer Schleuse zur nächsten. Die Passagen der Schleusen, die größtenteils von den Schleusenwärtern bedient werden, ist kostenlos. Längs der Treidelpfade können Sie Ihr Hausboot getrost verankern, um die anliegenden Sehenswürdigkeiten und Dörfer zu besichtigen.
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