Kälteanwendungen mit Medien, die bis unter den Gefrierpunkt abgekühlt sind, werden als Kryotherapie bezeichnet; Anwendungsformen, die im Temperaturbereich darüber liegen, als Kältebehandlung. Auswirkungen von Kryotherapie: Anstieg der Schmerzschwelle (Schmerzempfinden verringert), verminderte Nervenleitgeschwindigkeit, verminderte Muskelspannung (Muskeltonus), Rückgang von Schwellungen, Vasokonstriktion (Zusammenziehen der Blutgefäße), Verlangsamung des Zellstoffwechsels. Bei regelmäßigen Kurzzeitanwendungen Stärkung der Abwehrkräfte und Training der Steuerungsmechanismen bei Temperaturschwankungen. Arten der Kältebehandlung (Kurzzeitanwendungen dauern 5 bis 20 Minuten, Langzeitanwendungen über 20 Minuten): kurze Kaltwasseranwendungen (siehe auch Kneipp-Anwendungen, Kurorte), Eisbeutel, Kaltgas (Kältesprays), Eis-Chips, Kältepackungen, Eismassagen und Eiswasserbäder.
Die Wirkung von Kryotherapie bzw. Kälteanwendungen ist abhängig vom Anteil des Fettgewebes am Körpergewicht (Isolierwirkung der Fettschichten), von der Anwendungsart, deren Intensität und von der Tageszeit (am Nachmittag wirkungsvoller als am Vormittag).
Begleiterscheinungen der Kältetherapie sind verminderte Sehnendehnbarkeit und Gelenksteife, erhöhter Sauerstoffverbrauch und Herzfrequenzsteigerung; Möglichkeit von kurzfristigen und lokal begrenzten Lähmungserscheinungen. Eigenbehandlungen (auch zur Vorsorge und "Abhärtung") sollten mit dem Hausarzt besprochen werden.
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