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Hauttumore / Hauttumoren

Unter Hauttumoren versteht man Gewebeneubildungen, die von Hautschichten oder Unterhaut-Bindegewebe ausgehen. Ob ein Hauttumor gutartig (benign) oder bösartig (malign) ist, bzw. ob die Gefahr besteht, dass zunächst gutartiges Gewebe später einmal maligne entarten könnte, ergibt sich aus der Diagnose des Arztes / der Ärztin. Die Abfolge der ärztlichen Behandlung besteht aus Inspektion, Auflichtmikroskopie, Exzision verdächtiger Areale und histopathologischer Beurteilung (unter dem Mikroskop), eventuell und eventuell Durchführung einer Ultraschalluntersuchung (zur Dickenschätzung). Verdächtige Hautstellen sollten regelmäßig kontrolliert werden!

Zu den häufigsten gutartigen Tumoren zählt die Seborrhoische Warze (Alterswarze). Das ist eine sehr häufige Hautveränderung, welche hell- bis dunkelbraun gefärbt ist und fettig erscheint. Sie wirkt wie aufgeklebt, man hat den Eindruck, sie abkratzen zu können. Bleibt stets harmlos, kann allerdings irritiert werden und eventuell zu kleinen Blutungen führen. Ihr Hautarzt kann eine Alterswarze jederzeit auf Wunsch problemlos entfernen.

Häufig sind werden auch Fibrome (Bindegewebstumoren) diagnostiziert. Das sind hautfarbene Neubildungen der Haut, welche als weiche Anhängsel besonders häufig am Hals oder im Bereich der Achselhöhle lokalisiert sind, aber auch als harte und derbe Knötchen auftreten können, welche auf Druck schmerzhaft sind. Entfernung durch den Hautarzt möglich, falls kosmetisch störend (weiches Fibrom), bzw. bei Schmerzen oder unsicherer Diagnose (hartes Fibrom).

Zu den häufigsten Präkanzerosen (d.h. Vorstufen von Tumoren der Haut) zählen:

Morbus Bowen, ein Vorläufer eines invasiven Plattenepithelzellkarzinoms (= Spinaliom), welcher streng innerhalb der obersten Hautschichten lokalisiert ist und noch nicht in die Tiefe eingedrungen ist (Diagnose unter dem Mikroskop). Unregelmäßig ausgeprägte, scharf begrenzte, rötliche Hautveränderung mit samtig-schuppender Oberfläche. Tritt bevorzugt ab dem 5. Lebensjahrzehnt auf. Jede Region (inklusive Genitalbereich) kann betroffen sein, bevorzugt jedoch: Gesicht, Hände, Rumpf und Unterschenkel. Therapie erfolgt durch Exzision, Laser oder lokale 5-Fluoruracil-Behandlung.

Morbus Paget, als die Ausbreitung von Brustkrebs (duktales Mammakarzinom) innerhalb der Brustdrüsenausführungsgänge der obersten Hautschichten im Bereich der Brustwarze. Frauen sind in der Regel ab dem 40. Lebensjahr betroffen, bei Männern erscheint M. Paget äußerst selten. Es bildet sich langsam ein schuppender, blassroter Herd aus, welcher eventuell nässt und zu einer Abflachung oder Einziehung der Brustwarze führen kann. Juckreiz ist vorhanden. Jede länger bestehende, nicht heilende "Entzündung" im Bereich der Brustwarze sollte stets an M. Paget denken lassen, eine Probeexzision und Beurteilung des Gewebes unter dem Mikroskop ist dringend anzuraten. Je eher Brustkrebs erkannt und somit therapiert wird, umso besser ist seine Prognose.

Lentigo maligna, die Vorstufe eines Lentigo-maligna-Melanoms. Auf chronisch lichtexponierten Hautstellen (vor allem Gesicht, Hals, Handrücken, Unterarme) entwickeln sich über Jahre hinweg unregelmäßig konfigurierte, landkartenartige, vollkommen flache, graubraune bis dunkelbraune Hautareale, welche typischerweise scharf begrenzt sind und scheckig imponieren (deutliche Farbunterschiede im Areal vorhanden). Vorkommen jenseits des 50. Lebensjahres, Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Rechtzeitiges und ausreichendes Entfernen des Areals verhindert die Melanomentstehung.

Erythroplasie Queyrat, ein Vorläufer eines invasiven Plattenepithelkarzinoms im Bereich der Schleimhäute, bevorzugt betroffen: Penis, Vulva, Analregion und Mundschleimhaut. Düsterroter, samtig-weicher Herd, welcher leicht verletzlich ist und rasch in ein fortschreitendes Karzinom übergeht, welches Metastasen setzt. Schnelle Therapie (Entfernung des Herdes) und Kontrolle der Lymphknoten erforderlich.

Leukoplakie, eine weißliche, nicht wegwischbare Verdickung im Bereich von Schleimhäuten (Mundhöhle, Genitalbereich), hervorgerufen durch chronische Reizung des Areals (schlecht sitzende Zahnprothesen, Rauchen, Infektionen, usw.). Eine Vermeidung der Ursache führt in der Regel innerhalb weniger Wochen zur Abheilung. Bleibt die Leukoplakie jedoch bestehen, muss sie entfernt werden, da sich daraus ein invasives Plattenepithelkarzinom entwickeln kann.

Zu den häufigsten bösartigen Tumoren zählen:

Basaliom, der häufigste bösartige Hauttumor, welcher gesundes Gewebe verdrängt, glücklicherweise jedoch keine Metastasen setzt. Häufig betroffen sind Menschen ab dem 5. Lebensjahrzehnt. Bevorzugte Areale: Sonnenexponierte Hautstellen (vorrangig Gesicht). Siehe dazu das Stichwort .

Plattenepithelkarzinom der Haut = Spinaliom (Stachelzellhautkrebs), der zweithäufigste bösartige Hauttumor, welcher bevorzugt im hohen Lebensalter (Gipfel: 70 bis 80 Jahre) und an sonnenexponierten Hautarealen auftritt. Typisch ist ein derber, brettharter und hautfarbener Herd, verstärkt verhornend, mit unregelmäßiger Oberfläche. Knotenbildung bzw. geschwüriger Zerfall (mit derbem Randwall) im Verlauf. Setzt, relativ spät – aber doch, Metastasen. Abhängig von Tumorgröße und -sitz sowie dem Fortschritt der Erkrankung stehen diverse Therapieoptionen zur Verfügung: Exzision, plastisch-chirurgischer Eingriff, Lymphknotenentfernung, Strahlentherapie, Chemotherapie. Neben dem Plattenepithelkarzinom der Haut kommen vor: Lippenkarzinom, Peniskarzinom, Vulvakarzinom, Karzinom im Analbereich, Zungenkarzinom, Mundhöhlenkarzinom.

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

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