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Hausbooturlaub in Irland

Irland eignet sich ganz besonders für Hausbootreisen. Die Flüsse und Landschaften sind ungemein reizvoll und die Infrastrukturen entlang der Wasserstraßen bestens ausgeprägt. Die Voraussetzungen für einen Bootsurlaub sind denkbar einfach: Man sollte immer zu zweit ein Boot mieten und der Kapitän muss über 21 Jahre alt sein, benötigt aber keinen Bootsführerschein. Bei der Größe des Bootes empfiehlt es sich, zwei Betten (berth) mehr zu buchen als Personen an Deck sein werden. Tanken und verpflegen kann man sich in den Marinas entlang der Flüsse. Auf Wunsch sorgt der Veranstalter oder Vermieter für eine Erstausstattung an Lebensmitteln.

Wasserstraßen

und Erne, Barrow und Grand Canal – Europas größtes Revier für Hobby-Kapitäne – ist in den deutschsprachigen Ländern besonders beliebt. Da aus den deutschsprachigen Ländern die meisten Ferienkapitäne der Kabinenkreuzer kommen, ist auf dem Shannon Deutsch eine sehr oft gehörte Sprach (auch mit österreichischem oder Schweizer Akzent). Das Irische geht aber nicht verloren. Zum einen ist das Revier sehr weitläufig – mit rund 750 Kilometer Länge ist allein der Shannon-Erne Waterway das größte Frachtverkehr-freie Wassersportrevier Europas. Zum anderen ist die Landschaft so typisch irisch, dass die paar deutschen Wortfetzen in den Schleusen wie vom Winde verweht wirken.

Cruising im eigenen Kabinenkreuzer, einer Idealkombination aus komfortablen Hausboot und eleganter Jacht, ist als Urlaubsform vor gut 30 Jahren in Irland entstanden. Dort waren die Voraussetzungen ideal. Der Shannon, Irlands größter Fluss, muss nur geringe Höhenunterschiede bewältigen, er hat damit eine geringe Strömungsgeschwindigkeit. Dadurch können auch Urlauber ohne Bootsführerschein und nautische Kenntnisse die 8 bis 15 Meter langen Schiffe problemlos durch die Flüsse und Seen steuern.

Und weil der Strom vor Erfindung der Eisenbahn der beste Weg für Reisen ins Inselinnere war, wurden die Ufer der Wasserwege schon früh besiedelt. Deshalb mangelt es nicht an historischen Gemeinden, eindrucksvollen Burgen und pittoresken Ruinen – attraktive Sehenswürdigkeiten für alle, die nicht nur angeln oder Wassersport treiben wollen.

Dank des Erfolgs der "Shannon Cruiser" bei ausländischen Gästen hat Irland auch einen Teil seiner Geschichte wieder entdeckt. Im 18. Jahrhundert entstanden zahlreiche Kanäle, die das ganze Land wirtschaftlich erschlossen. Mit dem Siegeszug von Bahn und Auto gerieten diese Wasserstraßen in Vergessenheit. Jetzt werden sie allein für Freizeitskipper wieder hergestellt: die Wasserstraße zwischen Shannon und der Seenkette des Erne wie auch der Grand Kanal zwischen Shannon und Dublin, der auch den River Barrow im Südosten der Insel wieder für Kabinenkreuzer erschloss.

Die Vorteile eines Urlaubs im Kabinenkreuzer sind vielfältig. Das Reisetempo ist gemächlich. Wer mag, lernt jeden Tag einen anderen Ort kennen, ohne ein- und auspacken zu müssen. Selbst an abgelegenen Ankerplätzen hat man immer seine Küche, sein Bad und alle anderen Angenehmlichkeiten der Zivilisation dabei. Wer sportlich aktiv werden will, findet in fast all den kleinen Städten entlang der Route einen Reiterhof und einen Golfplatz. Oder er steigt um vom Boot auf das mitgemietete Fahrrad – und sei es auch nur, um zum Restaurant oder zum Pub zu strampeln.

Killaloe

Die kleine Stadt, die das südliche Ende der Shannon-Navigation markiert, gilt als Geburtsort des legendären Hochkönigs Brian Ború (926-1014). Der Ort ist aber viel älter, bereits im 6. Jahrhundert wurde hier ein Kloster gegründet. Über dessen Grundmauern begann 1185 der Bau der St. Flannan's Cathedral, die den Übergang von der Romanik zur Gotik repräsentiert.

Inishcealtra

Eine "heilige Insel" mit Klosterruinen aus dem 9. bis 13. Jahrhundert, die ein beliebtes Wallfahrtsziel war. Der Garten von St. Michael soll Wunderheilungen bewirken, Archäologen haben festgestellt, dass dort früher Babys beigesetzt wurden. Auch ein nie vollendeter Rundturm gehört zu der Anlage. In einen Brunnen warfen reuige Sünder früher kleine Münzen.

Carrick-on-Shannon

Die kleine Hafenstadt mit der steinernen 17-Bogen-Brücke, in der viele Urlauber ihre Kabinenkreuzer übernehmen, ist insoweit gewiss kein Geheimtipp. Kaum jemand kennt jedoch die "zweitkleinste Kapelle der Welt" (3,6 mal 4,8 Meter), die 1877 erbaute Costello Memorial Chapel. Das Ehepaar Costello ließ dort seine Särge unter einer Glasplatte beisetzen.

Shannonbridge

Die historische Brücke von 1757 ist eine der wenigen am Shannon, die im 19. Jahrhundert nicht umgebaut wurde. An dem Übergang entstand in napoleonischer Zeit eine Festung gegen befürchtete französische Invasoren. Heute sind die Bollwerke ein wichtiges militärhistorisches Zeugnis. Die Klosterruinen von Clonmacnois liegen etwas weiter stromauf.

Athlone

Bereits 1129 wurde der viel genutzte Flussübergang von Athlone befestigt, im 13. Jahrhundert bauten die Normannen die noch erhaltene Burg und eine hölzerne Brücke. Die heutige Steinbrücke entstand 1844, sechs Jahre später wurde die fotogene Eisenbahnbrücke fertiggestellt. Die Peter- und Paulskirche von 1937 ist mit sehenswerten Buntglasfenstern ausgestattet.

Enniskillen

Die nordirische Stadt liegt auf einer Insel, ihre Burg aus dem 15. Jahrhundert kontrollierte einst die Wasserwege durch die Erne-Seen. Das mächtige Kastell wurde später mehrfach umgebaut, heute beherbergt es das Fermanagh County Museum. In der fast 400 Jahre alten Portora Royal School drückten u.a. Samuel Beckett und Oscar Wilde die Schulbank.

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