An Diabetes mellitus erkrankte Menschen laufen mit langjähriger Dauer der Erkrankung Gefahr, an einer Retinopathie (Netzhautschädigung) zu erkranken. Der hohe Blutzuckerspiegel schädigt die Netzhautgefässe und führt dazu, dass die Gefäße an manchen Stellen ausbuchten und undicht werden. Dadurch tritt vermehrt Flüssigkeit unter die Netzhaut aus, ein so genanntes Makulaödem entsteht. Spätestens jetzt bemerkt der Betroffene eine Beeinträchtigung der Sehschärfe. Im weiteren Krankheitsverlauf verstopfen die kleinsten Gefäße, und Netzhautgewebe im entsprechenden Versorgungsgebiet stirbt ab.
Dieser chronischen Mangeldurchblutung und Sauerstoffunterversorgung will der Körper durch Bildung neuer, aber schadhafter Blutgefässe (Neovaskularisationen) entgegenwirken. Diese neigen zu Blutungen in den Glaskörperraum, was eine plötzliche und drastische Sehverschlechterung nach sich zieht und im schlimmsten Fall zu einer Netzhautablösung führt.
Die diabetische Retinopathie ist nach der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) die häufigste Erblindungsursache im Erwachsenenalter und tritt nach etwa 20 Jahren Diabetesdauer auf. Eine rechtzeitige Therapie kann die diabetische Retinopathie zumindest zum Stillstand bringen. Daher ist es für den Diabetiker wichtig, regelmäßig den Augenarzt zu konsultieren, das heisst 2- bis 4-mal pro Jahr, bei Bedarf auch öfter. Grundziel dabei ist, das Auftreten der Neovaskularisationen zu bekämpfen.
Das gelingt durch die Laserbehandlung, wobei Gefäßneubildungen gezielt mit einem Laserstrahl verödet werden oder auch bereits nicht durchbluteten Netzhautareale durch einen "Lasernarbenzaun" von den noch intakten Abschnitten abgetrennt werden. Glaskörperblutungen oder eine Netzhautablösung können durch einen Austausch des Glaskörpers im Rahmen einer aufwendigen Operation behoben werden.
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