Wer zwischenmenschliche Beziehungen erfolgreich gestalten will, ist auf ein gutes Kommunikationsverhalten angewiesen. Ein solches beinhaltet auch die Gabe, Hinzuhören. Will man, dass ein Gespräch gut abläuft, erweist es sich für alle am Gespräch Beteiligten als Vorteil, gewisse Regeln zu beachten.
Sir Karl Popper fasst sie in der "Liste der Rechte und Pflichten derer, die von ihren Mitmenschen lernen wollen" zusammen:
(Sir Karl Popper, zitiert in Krämer / Schmidt: Lexikon der populären Listen; Vito von Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1997; als Originalquelle dort angegeben: Karl Popper: Aufklärung und Kritik, 1994)
Ludwig Wittgenstein schreibt in seinem Tractatus logico-philosophicus (5.6, 5.61): "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre Grenzen." [...] "Was wir nicht denken können, das können wir nicht denken; wir können also auch nicht sagen, was wir nicht denken können."
Hauptstörfaktor, dass wir meistens nicht im Sinne einer guten Gesprächskultur agieren können, sind unsere Emotionen, vor allem jene, die destruktiv wirksam sind (z.B. Aggressionen). Daher ist es sehr wichtig, die Emotionen auf einem Niveau zu halten, das die Konzentration auf die Sachebene nicht behindert.
Fällt es einem Gesprächsteilnehmer besonders schwer, ruhig und sachlich zu sein, kann ein Mediator oder eine andere geschulte Person (Familienberater, Partnerberater, Lebensberater, Coach usw.) das Gespräch leiten. Jeder hat die Möglichkeit, seine Gesprächsinhalte und Gesprächsregeln im Erstgespräch zu definieren. Der Mediator achtet bei den weiteren Zusammenkünften darauf, dass diese Vereinbarungen eingehalten werden. Die Beschränkung der Gesprächszeit auf eine bestimmte Zeitspanne kann sehr konstruktiv sein. So werden die Gesprächspartner angehalten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mediierte Gespräche kosten zwar Geld, sparen aber Nervenkraft und führen rascher zum Ziel.
Ein besonderes Augenmerk sollte man auch auf die Vorbereitung von wichtigen Gesprächen verwenden. Die eigenen Gedanken im Vorfeld schon klar definiert zu haben, erweist sich in den meisten Fällen aus großer Vorteil. Hilfreich dabei: eine Check-Liste an Argumenten, die man erörtert haben möchte.
In allen Forderungen, die man an andere erhebt oder mit denen man selbst konfrontiert wird, muss Platz sein für die Optionen "Ja", "Nein" und "Frei!". Dies zu akzeptieren, fällt manchmal schwer, entspricht aber der Würde des Menschen.
Mensch kommunizieren nicht allein mit der Sprache. Mimik, Körperhaltung, die Art, wie man sich bewegt, die eigene Tagesverfassung, Bekleidung und Duft spielen bei der Kommunikation ein Rolle. Wichtig in diesem Zusammenhang: die "Gesamt-Performance" und "Stimmigkeit". Je glaubhafter man die eigene Persönlichkeit transportiert, um so willkommener wird sie von den Mitmenschen angenommen.
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