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Kommunikation / Kommunikationstraining / Kommunikationsprobleme

Wer zwischenmenschliche Beziehungen erfolgreich gestalten will, ist auf ein gutes Kommunikationsverhalten angewiesen. Ein solches beinhaltet auch die Gabe, Hinzuhören. Will man, dass ein Gespräch gut abläuft, erweist es sich für alle am Gespräch Beteiligten als Vorteil, gewisse Regeln zu beachten.

Sir Karl Popper fasst sie in der "Liste der Rechte und Pflichten derer, die von ihren Mitmenschen lernen wollen" zusammen:

  • Jeder Mensch hat das Recht auf die wohlwollendste Auslegung seiner Worte.
  • Wer andere zu verstehen sucht, dem soll niemand unterstellen, er billige schon deshalb deren Verhalten.
  • Zum Recht, ausreden zu dürfen, gehört die Pflicht, sich kurz zu fassen.
  • Jeder soll im voraus sagen, unter welchen Umständen er bereit wäre, sich überzeugen zu lassen.
  • Wie immer man die Worte wählt, ist nicht sehr wichtig; es kommt darauf an, verstanden zu werden.
  • Man soll niemanden beim Wort nehmen, wohl aber ernst nehmen, was er gesagt hat.
  • Es soll nie um Worte gestritten werden, allenfalls um Probleme, die dahinter stehen.
  • Kritik muss immer konkret sein.
  • Niemand ist ernst zu nehmen, der sich gegen Kritik unangreifbar gemacht, also "immunisiert" hat.
  • Man soll einen Unterschied machen zwischen Polemik, die das Gesagte umdeutet, und Kritik, die den anderen zu verstehen sucht.
  • Kritik soll man nicht ablehnen, auch nicht nur ertragen, sondern man soll sie suchen.
  • Jede Kritik ist ernst zu nehmen, selbst die in böser Absicht vorgebrachte; denn die Entdeckung eines Fehlers kann uns nur nützlich sein.

(Sir Karl Popper, zitiert in Krämer / Schmidt: Lexikon der populären Listen; Vito von Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1997; als Originalquelle dort angegeben: Karl Popper: Aufklärung und Kritik, 1994)

Grenzen der Sprache

Ludwig Wittgenstein schreibt in seinem Tractatus logico-philosophicus (5.6, 5.61): "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre Grenzen." [...] "Was wir nicht denken können, das können wir nicht denken; wir können also auch nicht sagen, was wir nicht denken können."

Emotionen als Störfaktor der Kommunikation

Hauptstörfaktor, dass wir meistens nicht im Sinne einer guten Gesprächskultur agieren können, sind unsere Emotionen, vor allem jene, die destruktiv wirksam sind (z.B. ). Daher ist es sehr wichtig, die Emotionen auf einem Niveau zu halten, das die Konzentration auf die Sachebene nicht behindert.

Fällt es einem Gesprächsteilnehmer besonders schwer, ruhig und sachlich zu sein, kann ein oder eine andere geschulte Person (Familienberater, Partnerberater, Lebensberater, usw.) das Gespräch leiten. Jeder hat die Möglichkeit, seine Gesprächsinhalte und Gesprächsregeln im Erstgespräch zu definieren. Der achtet bei den weiteren Zusammenkünften darauf, dass diese Vereinbarungen eingehalten werden. Die Beschränkung der Gesprächszeit auf eine bestimmte Zeitspanne kann sehr konstruktiv sein. So werden die Gesprächspartner angehalten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mediierte Gespräche kosten zwar Geld, sparen aber Nervenkraft und führen rascher zum Ziel.

Ein besonderes Augenmerk sollte man auch auf die Vorbereitung von wichtigen Gesprächen verwenden. Die eigenen Gedanken im Vorfeld schon klar definiert zu haben, erweist sich in den meisten Fällen aus großer Vorteil. Hilfreich dabei: eine Check-Liste an Argumenten, die man erörtert haben möchte.

Die drei Entscheidungsfreiheiten für Beziehungen und Kommunikation

In allen Forderungen, die man an andere erhebt oder mit denen man selbst konfrontiert wird, muss Platz sein für die Optionen "Ja", "Nein" und "Frei!". Dies zu akzeptieren, fällt manchmal schwer, entspricht aber der Würde des Menschen.

Signale

Mensch kommunizieren nicht allein mit der Sprache. Mimik, Körperhaltung, die Art, wie man sich bewegt, die eigene Tagesverfassung, und spielen bei der Kommunikation ein Rolle. Wichtig in diesem Zusammenhang: die "Gesamt-Performance" und "Stimmigkeit". Je glaubhafter man die eigene Persönlichkeit transportiert, um so willkommener wird sie von den Mitmenschen angenommen.

Siehe auch

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