Im Herbst 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass. Sie gelten heute als Beginn der Reformation – eine Bewegung, die die Weltgeschichte im Allgemeinen und die deutsche, die österreichische und die Schweizer Geschichte im Speziellen prägte. Die Idee der mittelalterlichen Universalkirche kam mit der Reformation an ein Ende, Denken und Politik, Leben und Religion sowie das Verhältnis zu Arbeit und Gesellschaft veränderten sich grundlegend.
Mit dem revolutionären Religionsverständnis entstanden innerhalb Europas große Spannungen. Die Herrscherhäuser mussten bzw. wollten sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen – und mit ihnen ihre Untertanen. Es wurden Zäune und Mauern gebaut, Grenzen abgesichert bzw. neu definiert, Andersgläubige aus ihrer Heimat vertrieben, Kriege geführt – alles unter der Vorgabe, dass dies "im Namen Gottes" geschehe. In Wirklichkeit standen – wie so oft in der Menschheitsgeschichte – politische Machtspiele dahinter.
Tipp: Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums zeigt das Deutsche Historische Museum im Martin-Gropius-Bau vom 12. April bis zum 5. November 2017 die Ausstellung "Der Luthereffekt. 500 Jahre Reformation". Sie schlägt den Bogen von der Reformationszeit bis zur Gegenwart. Mit einem konsequenten Blick über deutsche und europäische Grenzen hinweg setzt sich die Ausstellung mit den globalen Wirkungen des Protestantismus auseinander.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Frage nach dem "Luthereffekt": Welche Auswirkungen und Folgen hatte die Reformation? Und welche Rolle spielte hier die historische Person Martin Luther? Mögliche Antworten geben die einzelnen Ausstellungsthemen. Diese umfassen die geschichtliche Wandelbarkeit des Lutherbildes, die internationale Wirkung des Luthertums anhand ausgewählter Beispiele sowie den Einfluss des Protestantismus auf Gesellschaft und Kultur.
Die Schau des Deutschen Historischen Museums ist eine von vier Nationalen Sonderausstellungen zum Reformationsjubiläum. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sind neben Berlin die Ausstellungsorte Torgau (2015), die Wartburg in Eisenach und Lutherstadt Wittenberg. Die Ausstellungen stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Martin-Gropius-Bau, Berlin. Zeit: 12.04.2017 bis 05.11.2017.
Gefragt, was denn nun ihr Religionsbekenntnis sei, bezeichneten sich die AnhängerInnen des Reformators Martin Luther (1483-1546) als "Evangelisch nach dem Augsburger Bekenntnis ("Evangelisch A.B."). In Abgrenzung dazu nannten sich die AnhängerInnen der Schweizer Reformatoren Ulrich Zwingli (1484-1532) und Johannes Calvin (1509-1564) "Evangelisch nach dem Helvetischen Bekenntnis" ("Evangelisch H.B.").
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