Die Römische-Katholische Kirche ist die größte religiöse Vereinigung der Welt. Die rund 1,1 Milliarden bekennenden Katholiken sind auf 23 Teilkirchen mit jeweils eigenem Ritus aufgeteilt. Am meisten verbreitet ist die lateinische Kirche / der lateinische Ritus. Die Organisationsstrukturen und die Priesterschaft sind streng hierarchisch und männerdominiert. Abweichungen davon gibt es vornehmlich auf Pfarrebene.
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Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche ist der Papst. Abweichungen von der Glaubenslehre (siehe Katechismus) werden mit rigorosen Maßnahmen bestraft (je nach "Öffentlichkeitswert" bis hin zum Lehrverbot und zum Ausschluss aus der Römisch-Katholischen Kirche). Prominente Opfer: Leonardo Boff und Ernesto Cardenal (wegen ihrer Überzeugung in Richtung Befreiungstheologie), Eugen Drewermann (unter anderem wegen seiner schonungslosen psychoanalytischen Studien im klerikalen Umfeld) und Uta Ranke-Heinemann (wegen ihres Zweifels an der Jungfrauengeburt Mariens).
Die vielen Nachrichten zu sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Umfeld der Katholischen Kirche lassen den Schluss zu, dass die Katholische Kirche auf Menschen wie Eugen Drewermann und Uta Ranke-Heinemann hätte hinhören sollen. Dass Joseph Ratzinger 2001 als Präfekt der Glaubenskongregation im Geheimschreiben "De Delictis Gravioribus" ("Über schwerwiegende Delikte") "die absolute Geheimhaltung von Pädophiliefällen allen Bischöfen unter Strafe der Exkommuniktion befohlen hat" (Uta Ranke-Heinemann in "Kirche In", Ausgabe 12/2009, Seite 23), macht in diesem Zusammenhang mehr als betroffen.
Als dringende Maßnahmen fordern viele Gläubige daher eine zeitgemäße Ausbildung von Priestern und Priesterinnen (unter Einbezug einer psychotherpeutischen Ausbildung und von amtsbegleitender externer Supervision) sowie eine sofortige Abschaffung des Zölibats. Die Macht und Befugnis dazu hätte der Papst. Er könnte also heute noch ein Dekret dazu unterfertigen.
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