Die Bahá'í (in Österreich als religiöse Bekenntnisgemeinschaft registriert) feiern vom 21. April bis zum 2. Mai das Ridván-Fest. Es ist das bedeutendste Fest der Bahá'í. Während 12 Tagen gedenken sie alljährlich der Sendungsverkündigung des Bahá’ú’lláh im Jahr 1863. Am 21. und 29. April sowie am 2. Mai sind Bahá'í angehalten, die Arbeit ruhen zu lassen.
Bahá’u’lláh war wegen seiner Lehren von der persischen Regierung inhaftiert und zunächst nach Bagdad verbannt worden. Nach einigen Jahren in Bagdad erwirkte die persische Regierung seine Weiterverbannung nach Istanbul, später nach Edirne. Die letzte Station seiner Verbannung war 1863 die Gefängnisstadt Akka, die damals zum osmanischen Reich gehörte und heute in Israel liegt. Bahá’u’lláh verstarb dort 1892. Zu seinem Grabmal bei Akkon (im heutigen Israel; im Norden der Bucht von Haifa; auch als Akko bzw. Akka bezeichnet) pilgern Bahá'í aus aller Welt. In Akkon schrieb der Prophet das Kitab-i-Aqdas, das zur wichtigsten spirituellen Quelle der Bahá'í wurde.
Die letzten zwölf Tage vor seiner Abreise aus Bagdad verbrachte Bahá’ú’lláh in einem Garten bei Bagdad. Dorthin strömten seine Anhänger, aber auch Beamte und Würdenträger, um sich von ihm zu verabschieden. Der Garten wurde anschließend unter den Bahá'í als Ridván-Garten – Paradiesgarten – bekannt.
Während des Ridvánfestes wählen die Bahá'í ihre Geistigen Räte. In Österreich gibt es derzeit (Stand 2014) 19 Geistige Räte. Ein Rat besteht aus 9 Personen, die aus der Gesamtheit der Gemeinde jeweils für ein Jahr gewählt werden.
Die Bahá'í haben übrigens keinen Klerus, d.h. keine Priester, Bischöfe oder dergleichen. Alle Gemeindebelange werden auf örtlicher, nationaler und internationaler Ebene ausschließlich von demokratisch gewählten Körperschaften wahrgenommen. Die freien und geheimen Wahlen erfolgen in Gebetsstimmung, ohne vorherige Kandidatur.
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