Slowenien ist die stolze Heimat von mehr als 9600 Imkern und Imkerinnen, 12.500 Imkereien und rund 170.000 registrierten Bienenvölkern. Die Bienenzucht gehört zu den ältesten Traditionen des Landes. Die Ursprünge dieser Erfolgsgeschichte liegen in der Zeit von Kaiserin Maria Theresia, die Anton Janša (im deutschen Sprachraum meist Anton Janscha geschrieben) aus Breznica (bei Bled; siehe auch den Beitrag Radovljica) zum Hofimkermeister berief. Der machte seine Arbeit so erfolgreich, dass er zum "Vater der Bienenzucht" avancierte. Die Auswirkungen seines Wirkens auf die Honig- und Wachsproduktion in aller Welt waren enorm. In Slowenien haben sie dazu geführt, dass Bienen generell unter Schutz gestellt wurden und ein neuer Wirtschaftszweig begründet wurde: der "Api-Tourismus" (Website: www.apiturizem.si). Als namengebend fungierte die lateinische Bezeichnung für "Honigbiene": "apis".
Foto © Andreas Hollinek
Der Api-Tourismus fasst alle Angebote rund um den Genuss von Honigprodukten und deren Auswirkungen auf die Gesundheit zusammen. Er basiert auf Nachhaltigkeit und alter Handwerkskunst. Bei einer typischen Api-Tour können BesucherInnen nicht nur Honigwein verkosten und die wohltuende Wirkung einer Honigmassage ausprobieren, sondern auch die für Slowenien charakteristischen Bienenhäuser bewundern, die es in dieser Art nirgendwo sonst auf der Erde gibt.
Zum Programm gehören Wanderungen entlang von Themenwegen und Besuche von Imkereimuseen genauso wie die Teilnahme an Workshops, bei denen man alles über Bienenkorbmalerei, Lebkuchenbäckerei und die Herstellung dekorativer Gegenstände aus Bienenwachs erfährt – für Hobby-ImkerInnen und NaturliebhaberInnen eine ideale Gelegenheit, die Traditionen des Landes und die Welt der Bienen kennenzulernen.
Auf der Apiturizem-Website des Slowenischen Bienenzuchtverbandes finden Sie viele Hinweise zu Anbietern, Api-Routen, Api-Führungen und Api-Workshops: www.apiturizem.si (in Slowenisch und Englisch).
Die Krainer Biene (Apis mellifera carnica) ist eine autochthone slowenische Bienenrasse. Weil sie gutmütig und friedlich ist, einen guten Orientierungssinn hat, widerstandsfähig gegen Krankheiten ist, sich im Frühjahr schnell entwickelt und gerne auch zu Waldblüten fliegt, ist sie bei Imkern in aller Welt sehr beliebt.
Zu den beliebtesten slowenischen Honigspezialitäten zählen der Akazienhonig, Lindenblütenhonig, Kastanienhonig, Fichtenhonig, Silbertannenhonig und der Waldhonig. Sie sind heute ein von der Europäischen Union zertifiziertes Markenzeichen. Slowenien ist das erste Land der EU, das seinen Bienen unter Schutz gestellt hat. Weitere Spezialitäten sind der Waldhonig aus Kočevje, der Karsthonig, Buchweizenhonig, Löwenzahnhonig und Rapshonig. Die jährliche Honigproduktion in Slowenien beträgt im Durchschnitt rund 2500 Tonnen. ImkerInnen müssen ihre Bienenhäuser amtlich registrieren lassen und müssen sich regelmäßigen Qualitätskontrollen unterziehen.
Dem Slowenischen Kulturzentrum Korotan in 1080 Wien, Albertgasse 48, ist auch ein Hotel angeschlossen, dessen Zimmer nach und nach Persönlichkeiten gewidmet werden, die einen starken slowenisch-österreichischen Bezug haben. Am 18. Oktober 2018 wurde dort im ersten Stock ein Anton-Janša-Zimmer eingerichtet (Zimmer Nummer 102).
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Ideales Datum für einen Api-Ausflug nach Slowenien ist der 20. Mai. An diesem von der UNO als "Weltbienentag" ausgerufenen Tag (dem Geburtstag von Anton Janša) gibt es in ganz Slowenien jede Menge von Api-Events.
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