Qi (auch Chi geschrieben; auf Japanisch Ki) wird in den westlichen Sprachen sehr oft mit "Energie" übersetzt. Eine Energie, die je nach kulturell-religiösem Kontext eine unterschiedliche Bedeutung erhalten kann, die aber allgemein auf die im Universum überall strömende Lebenskraft hinweist. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) umfasst Qi sowohl energetische als auch stoffliche Aspekte, da davon ausgegangen wird, dass Qi alles durchdring und umfasst. Denn Qi ist das, was die Form enthält, bedeutet aber auch das Entstehen und das Vergehen der Form. So gesehen, ist Qi aus der Sicht der TCM unvergänglich und kann je nach religiöser Auffassung als göttlichen Ursprungs aufgefasst werden oder es beinhaltet die geistigen Eindrücke aus früheren Leben und ist demnach karmischen Ursprungs.
In der TCM wird davon ausgegangen, dass der Organismus von zwei zentralen Energien gespeist wird: von dem vorgeburtlichen und dem nachgeburtlichen Qi. Das vorgeburtliche Qi ist die Basis des Lebens; das, was ein Mensch bei seiner Geburt mitbringt; und die Lebensspanne hängt von ihrer Quantität ab. Das nachgeburtliche Qi besteht aus dem Erbgut der Eltern, enthält also die genetischen Anlagen, die Sozialisation sowie die kulturellen Gegebenheiten.
So wie in der TCM beruhen fast alle östlichen medizinischen Systeme sowie Kampftechniken wie zum Beispiel Tai Chi, Qi Gong, Aikido oder Judo auf der Lenkung von Qi, der vitalen Lebensenergie. Im Buddhismus ist Qi bzw. Ki die Kraft, das zu tun, was zur Einheit führt, und das zu unterlassen, was schädlich ist und Leiden verursacht.
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