In Vorsorgeuntersuchungen und bei Verdacht auf Entzündungen, Tumoren sowie Dys- und Paraproteinämie lässt der behandelnde Arzt im Rahmen einer Blutanalyse auch die Blutsenkung erheben. Richtig sollte es eigentlich "Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit" (BKS) heißen, denn es wird gemessen, wie schnell im mit Natriumzitratlösung vermischten Blut die Erythrozyten sedimentieren, d.h. sich im Messröhrchen absenken.
Die BKS-Werte werden nach 1 Stunde und nach 2 Stunden notiert. Bei den Normalwerten gibt es Unterschiede bezüglich Alter und Geschlecht (in jungen Jahren niedriger, bei Frauen höher als bei Männern). Normwerte bei Frauen über 50 Jahre: unter 30 mm pro Stunde; bei Männern über 50 Jahre: unter 20 mm pro Stunde.
Erhöhte BKS-Werte weisen auf Entzündungsreaktionen (Infektion, Blutvergiftung, Autoimmunerkrankungen, rheumatische Prozesse wie Arthritis und aktivierte Arthrose), Paraproteinämien (Plasmozytom, Nierenerkrankungen, usw.) und Tumoren hin. "Falsch hohe" Werte finden sich unter Hormonbehandlung (Pille), während der Menstruation, in der Schwangerschaft, bei Hyperlipoproteinämie (Erhöhung der Blutfettwerte), Anämie (Blutarmut), und im Rahmen gewisser medikamentöser Therapien (z.B. Blutverdünnung).
Erniedrigte Werte werden bei hohem Anteil roter Blutkörperchen ("Polycythaemia vera") bzw. "dickem" (d.h. stark entwässertem) Blut gemessen. "Falsch niedrige" Werte entstehen durch Einnahme von Antiphlogistika (Entzündungshemmer).
Anmerkungen: Zur richtigen Interpretation Ihrer Werte konsultieren Sie Ihren Arzt. Eine normale BKS schließt eine Erkrankung (z.B. Virusinfekt, Krebs) nicht aus.
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Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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