Unter Anämie versteht man das Abfallen der Hämoglobinkonzentration (Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff im Inneren der Erythrozyten) und des Hämatokrits (Prozentanteil der Erythrozyten am Gesamtblutvolumen) bzw. der Erythrozytenanzahl im menschlichen Blut unter die entsprechenden Normwerte. Die Zahl der Erythrozyten ist allerdings nicht immer ausschlaggebend für die Diagnose einer Anämie. So kann das Hämoglobin erniedrigt, die Zahl der roten Blutkörperchen allerdings normal sein. Die Ursachen von Anämien sind vielfältig:
Die häufigste Anämieform ist die Eisenmangelanämie. Ist Eisen vermindert, so werden Hämoglobin und Erythrozyten vermindert gebildet. Zu den Ursachen eines solchen Eisenmangels zählen verminderte Eisenzufuhr, reduzierte Eisenaufnahme im Magen-Darmtrakt, gesteigerter Eisenbedarf (z.B. in der Schwangerschaft und während der Wachstumsphase) sowie Eisenverluste (im Rahmen der Menstruation, durch Blutungen im Verdauungstrakt usw.).
Allgemeine Symptome von Anämien: Blässe, Müdigkeit, Kälteüberempfindlichkeit, Schwindel, Ohnmacht, Kopfschmerzen, Atemnot bei Belastung, schneller Herzschlag, Verdauungsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden.
Je nach Anämieform können zusätzlich Symptome hinzutreten, so treten z.B. im Rahmen einer Eisenmangelanämie auch Veränderungen an Haut und Hautanhangsgebilden sowie an Schleimhäuten auf (unter anderem Rillenbildung und erhöhte Brüchigkeit der Nägel, Haarausfall, Zungenbrennen). Manche Anämien können unter Umständen auch krisenhaft entgleisen, d.h. in geballter Symptomatik auftreten.
Die Diagnose wird mit Hilfe eines Blutbildes gestellt, die Therapie richtet sich nach Art der vorliegenden Anämieform. Im Fall der Eisenmangelanämie wird zunächst nach der Ursache geforscht: Liegt beispielsweise eine Blutung vor? Falls möglich, wird diese beseitigt. Zusätzlich wird symptomatisch behandelt, also das fehlende Eisen, meist in Form von Tabletten, substituiert.
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Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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