Tachykardie
Ein vorangestelltes "Tachy" bedeutet schnell, rasend. Tachykardie ist somit die medizinische Bezeichnung für eine beschleunigte Herztätigkeit, d.h. eine Herzfrequenz mit über 100 Schlägen pro Minute. Gegenteil davon ist die Bradykardie. Je nach Entstehungsort unterscheidet man supraventrikuläre von ventrikulären Tachykardien.
Supraventrikuläre Tachykardien
- Entstehung im Vorhof-Bereich
- Ohne erkennbaren Auslöser oder im Zusammenhang mit folgenden Ursachen auftretend: Aufregung, Fieber, Infektionserkrankungen, Schmerz, Schilddrüsenüberfunktion, Nikotin, Alkohol, Koffein, Drogen, Medikamente, Volumenmangel, Blutarmut, Erkrankungen des Herzens (z.B. KHK, Herzmuskelerkrankung, zusätzliche Leitungsbahnen), COPD, Störungen im Salzhaushalt des Körpers
- Internistische Abklärung erforderlich
- Sollten Maßnahmen überhaupt erforderlich sein, richten sich diese nach vorhandener Ursache bzw. vorliegender Rhythmusstörung und umfassen ein weites Feld: Vagusreizmanöver (kaltes Wasser trinken, Valsalva-Pressversuche, usw.), medikamentöse Behandlung, Elektrotherapie, Katheterablation, Therapie einer möglicherweise vorhandenen Grunderkrankung.
Ventrikuläre Tachykardien
- Entstehung im Bereich der Herzkammern
- Ohne erkennbaren Auslöser (selten) oder im Zusammenhang mit folgenden Ursachen auftretend: In der Regel schwere Erkrankungen des Herzens (vor allem KHK und akuter Herzinfarkt; selten genetisch bedingte Rhythmusstörungen und andere Herzerkrankungen), Medikamente
- Unverzügliche Diagnostik und Therapieeinleitung notwendig
- Erforderliche Maßnahmen richten sich nach vorliegender Rhythmusstörung und möglicher Ursache: Medikamente, Elektrotherapie, Sauerstoffgabe, Beatmung, Behandlung der Grundkrankheit, implantierbarer Kardioverter/Defibrillator
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
Siehe auch