Alkoholische Getränke können durchaus eine Bereicherung des Lebens sein und auch zur Gesunderhaltung des Körpers beitragen (z.B. ein Gläschen Rotwein am Abend). Nicht alle Menschen jedoch vertragen Alkohol im allgemeinen bzw. unterschiedliche Arten von alkoholischen Getränken im speziellen. Unmittelbar nach dem Genuss von Alkohol kann es zu allergischen Problemen (Hautrötungen, Rosazea), Verdauungsbeschwerden (z.B. Blähungen) oder unerwünschten Stimmungsumschwüngen (Unruhe und Stress, Angst, Depressionen, Schlafstörungen) kommen. Langfristig gesehen, gibt es das gravierende Problem der Alkoholabhängigkeit. Um von der Sucht wegzukommen, benötigt man professionelle Hilfe (z.B. im Anton Proksch Institut Wien Liesing).
Menschen, die wenig Möglichkeiten haben, mit anderen über ihre Gefühle und Probleme zu sprechen, in ihrem Lebensraum isoliert sind, übergroße Sorgen haben und durch Lebensumstände an ihrem persönlichen Reifungsprozess behindert worden sind, laufen am ehesten Gefahr, in Abhängigkeit von Alkohol zu geraten. In Österreich erfüllt rund ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung die Kriterien des Alkohlmissbrauchs; etwa 4 Prozent sind vom Alkoholkonsum abhängig.
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Die Lebenserwartung eines Alkoholkranken ist gegenüber der nicht oder gemäßigt trinkenden Bevölkerung um durchschnittlich 23 Jahre verkürzt (Alterserwartung 40 bis 60 Jahre). Gefährdet: Leber, Bauchspeicheldrüse, Hirn, Herz, Blutgefässe, Speiseröhre, Magen, Haut, Nerven; häufigste Todesursachen: Fehlfunktionen der Leber, Tumoren im Mund- und Rachenbereich, Unfall, Selbstmord.
Alkoholkonsum erhöht das Risiko für eine Vitamin-C-Mangelversorgung. Gesundheitstipp: Vitamin-C-Substitution in retardierter Form. Auch psychische Störungen und Hormonschwankungen (siehe auch Stichwort Hormonschwankungen bei Männern) können Folge von Alkoholmissbrauch sein (z.B. Schizophrenie).
Achtung: Gefahr der Verharmlosung bzw. Verheimlichung durch den/die Betroffenen! Verleugnungstendenz und Abwehr gegen den Verzicht auf das Suchtmittel sind – wie bei anderen Suchtkrankheiten auch – symptomatisch. Angehörige sollten dem Kranken nicht mit Vorwürfen, sondern mit Verständnis begegnen und ihm äußerst feinfühlig zu einer Therapie motivieren.
Die Krankheit verstärkende Faktoren können sein: Depressionen, innere Spannungen, ungelöste familiäre bzw. partnerschaftliche Probleme, äussere Belastungsfaktoren, schwelende Konflikte (siehe auch Stichwort Unruhe und Stress).
Die Heilungschancen für diese Krankheit sind gestiegen, neue Medikamente senken Entzugserscheinungen auf ein leicht ertragbares Minimum. Therapiestationen und Selbsthilfegruppen begleiten die Therapiewilligen. Vielfältige Ausprägungsformen, Abhängigkeitstypen und Verlaufsvarianten erschweren jedoch die psychologische Betreuung.
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