Fast jeder ältere Mensch kennt diesen Zustand: Unruhe erfasst den Kopf, Gereiztheit, Angst und Lebensangst werden stärker, nur mit großem Aufwand gelingt es, diesen Zustand vor den Mitmenschen zu verbergen. Man fühlt sich ausgebrannt (Burnout-Syndrom) und die Psyche sucht sendet "Botschaften" an den Körper, die ein "Eigenleben" bekommen und mit denen man nicht gerechnet hat (z.B. Rückenschmerzen oder Tinnitus). Der Körper will, dass wir ein entspannteres Leben führen.
Foto © Andreas Hollinek
Bei Unruhe und Stress ist der Hautwiderstand ist erhöht, der HDL-Cholesterinwert im Blut ("gutes" Cholesterin) sinkt, die Tendenz zur Arterienverkalkung nimmt zu (siehe Stichwörter Herzinfarkt und Schlaganfall). Weitere Auswirkungen: Einschlafstörungen, unruhiger Schlaf, "Kreis-Gedanken" im Halbschlaf, nicht enden wollende Nacht oder vorzeitiges Erwachen (siehe auch Stichwort Schlafstörungen). Tagsüber: stockende Atmung, Husten oder Hüsteln, Nervenzuckungen, "Weh-Wehchen" bis psychosomatisch bedingte Krankheitsbilder, phasenweise starke Unkonzentriertheit; Gastritis. Siehe auch die Beiträge
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Mögliche Gründe für Unruhezustände sind vielfältig. Sie können mehr von Außenfaktoren bestimmt sein (Umwelteinflüsse, Mitmenschen, Arbeitsbedingungen usw.), als Ursache eine körperliche Krankheit haben oder aber maßgeblich von der psychischen Verfassung bestimmt sein (siehe auch Stichwörter Coaching, Persönliche Entwicklung, Systemische Aufstellung / Familienaufstellung, Konfliktberatung).
Latente Unruhe und Stress wirken sich negativ auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit aus. Mit einer gesunden Lebensweise und unterstützt durch Nahrungsergänzung lassen sich Defizite aber wieder ausgleichen. Beispiel: eine Kombination aus Ginkgoblattextrakten und Sojalecithin. Ginkgo wird in Asien seit Jahrhunderten wegen seiner Lebenskraft als Tempelbaum verehrt, da er als kraftspendend und lebensverlängernd gilt. Gentechnikfreie Sojabohnen liefern hochwertiges Sojalecithin.
Zucker und Fett zählen zu jenen Nahrungsmitteln, die zwar den Gemütszustand kurzfristig verbessern (Aussendung von Glücks-Botenstoffen), aber nur genossen werden sollten, wenn sie der Körper durch Bewegung und Sauerstoff abbauen ("verbrennen") kann (Ausdauersport, körperliche Arbeit usw.). Ist letzteres nicht oder nur unzureichend gegeben, wird ein Teufelskreislauf in Gang gesetzt, der auf Dauer erhebliche körperliche und psychische Beschwerden bewirkt, darunter auch häufige Unruhezustände. Das bedeutet: Sie sollten Zucker und Fett kontinuierlich reduzieren, auch wenn dies vorübergehend Ihre Unruhezustände verschlimmert. Vertrauen Sie sich gegebenenfalls einem Psychologen an, der Sie in der Entwöhnungsphase unterstützt. Siehe auch Stichwörter Übergewicht und Adipositas.
Nikotin: Ähnliches wie oben beschrieben gilt auch für Nikotin. Es beruhigt die zwar nach Konsum die Nerven, dazwischen – also bei abnehmendem Nikotinspiegel im Blut – verschlimmert sich jedoch die Nervosität. Dadurch Gefahr des Suchtverhaltens. Siehe auch Stichwort Raucher-Entwöhnung.
Koffein: Sollte nur mäßig (1 bis 2 Tassen pro Tag) und vormittags genossen werden. Siehe auch Stichwort Kaffee. Schwarzer Tee: Kann ähnlich anregende Wirkung wie Kaffee haben. Also nicht zu viel Schwarzen Tee und am besten nicht nach 17.00 Uhr trinken. Achtung: Auch Eistee – meist im Sommer genossen – wirkt aufputschend. Siehe auch Stichwort Tee. Alkohol: Ein Glas Rotwein am Abend ist der Gesundheit durchaus förderlich. Ansonsten trägt übermäßiger Alkoholkonsum zur Verschlimmerung von Unruhezuständen bei. Siehe auch Stichwort Rotwein.
Ein ausgewogenes Sexualleben und die damit einhergehende Regelung des Hormonhaushalts haben einen entscheidenden Einfluss auf die psychische Ausgeglichenheit des Menschen. Dazu siehe auch Stichwort Östrogen-Gel.
Unzufriedenheit mit sich selbst, dem Partner oder anderen Menschen im persönlichen Umfeld kann eine innere Unruhe und Stresssymptome hervorrufen. Gelingt es einem nicht, diese Konflikte zu lösen, empfiehlt sich die Konsultation eines Konfliktberaters. Dazu siehe auch das Stichwort Kommunikation / Kommunikationstraining / Kommunikationsprobleme.
Schnarchen: Gestörte Sauerstoffaufnahme während dem Schlafen mindert die psychische und körperliche Leistungsfähigkeit. Konsultieren Sie eine Schlafambulanz. Siehe auch Stichwörter Schlafstörungen, Schnarchen und Schlaf / Schlafen / Schlafzimmer.
Rückenschmerzen beim Aufwachen: Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Bett ist an den Rückenschmerzen schuld, zögern Sie nicht lange. Suchen Sie so lange nach einer geeigneten Unterlage (Rost, Matratze, eventuell Wasserbett), bis Sie sich optimal gebettet fühlen. Suchen Sie die individuelle Beratung einer Physiotherapeutin bzw. eines Physiotherapeuten. Siehe auch Stichwort Rückenschmerzen.
Lärm: Nächtlicher Lärm stört den Schlaf und "nervt". Überlegen Sie, was Sie an der Situation verbessern könnten (Lärmschutzfenster, Wandverbauten, Zimmer wechseln usw.).
Ausgiebiges Abendessen: Vermeiden Sie üppige bzw. späte Abendmahlzeiten! Siehe auch Stichwort Blähungen.
Betreiben Sie Sport, unternehmen Sie Wanderungen und Touren. Nützen Sie jede Gelegenheit, außer Atem und ins Schwitzen zu kommen. Das Regulationssystem für unser Nervensystem ist nach wie vor auf Gefahrbewältigung, Jagd, Flucht und Anstrengung programmiert. Der Körper braucht Reize dieser Art, um Aggressionen abbauen zu können und danach optimale Entspannung zu erreichen.
Bestimmte Wetterlagen können die innere Unruhe, Gereiztheit und Aggressionen vermehren (siehe Stichwort Wetterfühligkeit).
Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz (Art der Tätigkeit, Arbeitsumgebung, Mitarbeiter, Vorgesetzte): Sprechen Sie mit der Betriebsleitung. Ist sie klug, hilft sie Ihnen, die Situationen zu verbessern, denn zufriedene Mitarbeiter sind leistungsfähiger und bringen mehr Gewinn. Mit Unterstützung eines Coach können Sie sich auf dieses Gespräch oder andere berufliche Veränderungen optimal vorbereiten.
Überforderung: Überfordern Sie die Pflichten und Tätigkeiten, die Sie sich selbst auferlegt haben bzw. Ihnen auferlegt wurden, gibt es nur einen Weg: Abbau in kleinen Schritten. Geben Sie ab, was Sie abgeben können! Delegieren Sie! Trennen Sie Wichtiges von Unwichtigem! Legen Sie sich (eventuell schriftlich) Bewältigungsstrategien zurecht! Vermindern Sie Ihren persönlichen Leistungsdruck! Auch für diesen Bereich empfiehlt sich das Hinzuziehen eines Coaches.
Unzufriedenheit mit dem Partner (Verhalten, Sexualität): Sprechen Sie sich offen mit dem Partner aus. Suchen Sie eventuell gemeinsam fachliche Beratung (Ehe-, Partner- oder Sexualberatung). Das Sexualleben beeinflusst den Hormonhaushalt – und dieser wiederum die seelische Ausgeglichenheit.
Unzufriedenheit mit dem Verhalten Ihrer (erwachsenen) Kinder: Lernen Sie, sich von Ihrer Elternrolle zu lösen. Das Verhalten Ihrer Kinder soll und darf nicht den Grad Ihres Glücklichseins bestimmen. Erwachsene Kinder können nur in absolut freier Haltung einen psychisch unbelasteten Kontakt zu ihren Eltern halten.
Vereinsamung; wenig Möglichkeiten, sein Leben zu reflektieren, Sorgen und Ängste anzusprechen. Gegenstrategie: Gehen Sie in die Welt hinaus! Nehmen Sie jede Gelegenheit war, Bekanntschaften zu schließen und damit möglicherweise Freunde oder Gleichgesinnte zu gewinnen! Siehe auch Stichwörter Angst, Depressionen, Einsamkeit.
Gefühl der Leere: Gegenstrategie: Beginnen Sie ein Hobby und suchen Sie damit Gesellschaft. Nehmen Sie soziale Aufgaben wahr. Folge: neue Kontakte, Anerkennung; wer anderen hilft, stärkt auch sein Selbstwertgefühl.
Finanzielle Sorgen lösen Unruhezustände aus: Suchen Sie bei Fachleuten Rat. Stellen Sie einen bewältigbaren Plan auf. Wählen Sie sich eventuell eine Vertrauensperson, die Sie auf Ihrem Weg begleitet und Sie zu Disziplin mahnt bzw. hilft, weitere Lösungswege zu finden. Siehe auch Stichwort Armut.
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper: Versuchen Sie den Zustand in kleinen Schritten zu verbessern. Ist das unrealistisch oder überfordert Sie dies, gibt es keinen anderen Weg, als zu lernen sich den Tatsachen zu stellen und das eigene Denken und Empfinden zu ändern. Suchen Sie fachliche Hilfe! Siehe auch Stichwort Schönheit.
Tod von Vater, Mutter, Partnern, Freunden: siehe Stichwort Tod (Sterben).
Selbstmordgedanken: Häufen sich diese Gedanken, scheuen Sie nicht davor zurück, psychologische Hilfe aufzusuchen.
Mord-Gedanken oder -Träume: Häufen sich diese Gedanken, scheuen Sie nicht davor zurück, psychologische Hilfe aufzusuchen. Siehe auch Stichwort Aggressionen.
Schuldgefühle: Werden Sie von Schuldgefühlen geplagt, gibt es in der Hauptsache folgende Wege: a) Finden Sie Frieden mit dem Geschädigten. b) Ist dies nicht möglich und glauben Sie an Gott bzw. an die Vergebung der Sünden durch Priester, suchen Sie einen Geistlichen auf und legen Sie eine Beichte ab. Buße zu tun, mag antiquiert erscheinen, hilft aber gegen Schuldgefühle. Sind sie nicht religiös motiviert, kann Ihnen auch ein Psychologe oder eine Systemische Aufstellung / Familienaufstellung helfen.
Depressionen (siehe dort).
Viele Krankheiten bzw. die sie bekämpfenden Medikamente lösen Unruhezustände und Gereiztheit aus. Beispiel Allergie: In der Phase, in der das Allergen in den Körper gelangt, sind Unruhe und Nervenanspannung häufig.
Achtung: Wenn sie bei sich eine Krankheit vermuten, aber den Gang zu Arzt scheuen, belastet das Ihre Psyche. Unruhezustände sind die Folge. Seien Sie mutig! Schaffen Sie Gewissheiten. Nur ein Angehen von Gewissheiten kann das Erreichen von Gesundheit und Ausgeglichenheit bewirken!
Wechseljahre sind zwar kein Krankheitszustand, der ins Ungleichgewicht geratene Hormonspiegel kann jedoch durchaus als behandlungsbedürftig angesehen werden (siehe auch Wechseljahre des Mannes / Andropause). Lassen Sie Ihren Hormonstatus erheben und erwägen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine Substitutionstherapie! Dazu siehe auch die Stichwörter natürlicher Hormonersatz und Östrogen-Gel.
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