Von Adipositas (Fettleibigkeit) spricht man, wenn der so genannte Body Mass Index (BMI) über 30 kg pro Quadratmeter liegt. Ein BMI zwischen 19 und 25 gilt als Normalwert. Zwischen 25 und 30 besteht Übergewicht, zwischen 30 und 35 Fettleibigkeit Grad I; BMI zwischen 35 und 40: Adipositas Grad II; über 40: Adipositas Grad III. Doch nicht nur der BMI muß berücksichtigt werden, auch die Körperfettverteilung ist wichtig. So gibt der Bauchumfang wertvolle Hinweise auf das Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung. Siehe auch den Beitrag über das Adipositaszentrum im Göttlicher Heiland Krankenhaus.
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Speziell Bauchfett gilt als ungünstig. Je näher das Fett beim Herz sitzt, umso größer ist das Risiko für Folgeerkrankungen. Männer sollten nicht mehr als 94 Zentimeter Bauchumfang haben und Frauen nicht mehr als 80 Zentimeter. Hüftspeck hingegen wird im Vergleich dazu als "gutmütig" eingestuft. Tipps für Ihre persönliche Traumfigur und weiterführende Informationen finden Sie bei unserem Stichwort Abnehmen. Viel diskutiert ist die Frage:
Die Daten der Mikrozensusstudie von 1991 und 1999 zeigen leider beunruhigende Tendenzen: 9,1 Prozent der ÖsterreicherInnen sind fettleibig. Mehr als die Hälfte der Männer und ein Viertel der Frauen sind übergewichtig. Das heißt, dass mehr als 2/3 der Österreicher und 1/3 der Österreicherinnen einen BMI von über 25 aufweisen. Da Gewicht und Größe durch Eigenangaben erhoben wurden, ist jedoch zu befürchten, dass diese Zahlen noch etwas höher liegen; ein klein wenig schummelt doch jeder mal, wenns um so heikle Themen geht. Mehr Männer sind übergewichtig, tendenziell sind aber Frauen eher fettleibig als Männer. Besonders bei jüngeren Frauen lässt sich in den Jahren 1991 bis 1999 eine deutliche Zunahme der Fettleibigkeit verzeichnen.
In Österreich besteht ähnlich wie beim Diabetes ein Ost/Westgefälle. In den östlichen Bundesländern gibt es deutlich mehr Adipöse, angeführt vom Burgenland mit 13 Prozent. Am schlanksten sind die SalzburgerInnen. Besonders gefährdet für Fettleibigkeit ist die Gruppe der 55- bis 75-Jährigen. Interessanterweise nimmt gerade bei Frauen auch die sozioökonomische Situation Einfluss auf das Körpergewicht. Sozial schlechter gestellte Personen neigen eher zu Übergewicht und Fettleibigkeit.
Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass Übergewicht als Risikofaktor für eine Reihe anderer Erkrankungen anzusehen ist: vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Gicht, Karpaltunnelsyndrom, Gelenksbeschwerden, Fersensporn und Erkrankungen des Stützapparats (z.B. Rückenschmerzen) treten bei Übergewicht und Fettleibigkeit vermehrt auf. Weitere, nicht zu vernachlässigende Problem von Adipositas: Analhygiene, Fußpflege, Inkontinenz. Mehr Informationen zu gesundheitlichen Auswirkungen siehe auch unser Stichwort Übergewicht.
Während man früher als Grund für das Übergewicht fast ausschließlich Fehlernährung oder mangelnde Konsumdisziplin verantwortlich machte, weiß man heute, dass vielfach auch erbliche Ursachen vorliegen. Doch erblich ist oft nicht gleichzusetzen mit genetisch, denn Kinder erlernen Essensgewohnheiten von ihren Eltern. Weiters können auch psychische Ursachen vorliegen. Adipositas ist eine Sucht-Krankheit; Schuldgefühle und der gesellschaftliche Druck (Ruf nach schönen, schlanken, sportlichen Körpern) treiben die Betroffenen in einen gefährlichen Kreislauf, aus dem es ohne Hilfe von außen oft kein Entrinnen gibt. Apropos gesellschaftlicher Druck: Dieser wird für das rapide Ansteigen von Essstörungen (z.B. Magersucht, Bulimie) verantwortlicht gemacht.
Bei Übergewicht und milder Form der Adipositas, sind Maßnahmen zur Gewichtsreduktion im Sinn von Prävention bzw. Therapie als sinnvoll, krankheitsvorbeugend bzw. lebensverlängernd anzusehen: Gesunde Ernährung, körperliche Bewegung,.Verhaltenstherapie sind dabei die Grundmauern. Höhergradige Fettleibigkeit bedarf einer intensiven Betreuung bei der Gewichtsreduktion, die auch oft ohne chirurgische Maßnahmen nicht auf Dauer zu schaffen ist.
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