Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) besteht, wenn der Anteil des Fettgewebes am Gewicht des Körpers bei Männern 20 Prozent und bei Frauen 30 Prozent übersteigt. Orientiert man sich am Body Mass Index (BMI), ergibt sich folgende Einteilung: BMI zwischen 18,5 und 25: Normalwert, BMI zwischen 25 und 30: Übergewicht bzw. Präadipositas, BMI zwischen 30 und 35: Adipositas Grad I, BMI zwischen 35 und 40: Adipositas Grad II, BMI über 40: Adipositas Grad III (extremes Übergewicht). Siehe auch den Beitrag über das Adipositas-Zentrum im Göttlicher Heiland Krankenhaus.
Bis zu 33 Prozent aller erwachsenen ÖsterreicherInnen und bereits rund 25 Prozent der Schulkinder sind zu dick. In der Mehrzahl der Fälle begründet sich das Übergewicht in einer Mischung aus genetischen Faktoren, Überernährung, Bewegungsmangel und psychischen Einflüssen, wie etwa Frust oder Einsamkeit. Viel diskutiert ist die Frage:
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Übergewicht selbst ist keine Erkrankung, führt jedoch zu vermehrter Krankheitsanfälligkeit und somit erhöhter Sterberate. Es belastet besonders das Herz-Kreislaufsystem (Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen, Thrombosen); die Wirbelsäule und Gelenke (Arthrosen, siehe unter anderem Rückenschmerzen; Fersensporn usw.) sowie alle am Stoffwechsel beteiligten Organe und Funktionen (z.B. Diabetes mellitus). Weiters zeigt sich eine Risikoerhöhung für ein Schlafapnoe-Syndrom, Gallensteine, Krebs, hormonelle Störungen und psychischen Leidensdruck.
Zahlreiche Zivilisationskrankheiten gehen auf das Konto von zu üppiger, Fleisch dominierter und stark Zucker-hältiger Ernährung. Unter "Wohlstandssyndrom" versteht man die häufig anzutreffende Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck und Erhöhung von Harnsäure-, Fett- und Blutzuckerwerten. Ein nicht zu unterschätzendes zusätzliches Problem von Übergewicht: Die Fußpflege wird erschwert. Zur Normalisierung des Körpergewichtes tragen eine Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität und eine Verhaltenstherapie bei.
Viele Diätarten werden von Abnahmewilligen als Belastung empfunden, sind teilweise der Gesundheit sogar abträglich und verlieren bald nach ihrer Beendigung an Wirkung. Nicht der schnelle Verlust von überschüssigen Kilos ist das Hauptproblem, sondern das Erhalten der einmal erreichten Gewichtsabnahme. Wesentlich ist deshalb eine langfristige Umstellung der Ernährung und des Lebensstils.
Unterstützende Gruppen, wie etwa die "Weight Watchers", zeigen vor allem dann gute Erfolge, wenn eigens geschulte Kursleiter ein gesundes Ernährungsprogramm vorstellen und psychologische Betreuung bieten können und Gruppenmitglieder einander bestärken. In den meisten Fällen genügt die disziplinierte Einhaltung allseits bekannter Ernährungsgrundsätze und Lebensgewohnheiten:
Anmerkung: Radikale Hungerkuren zum Zwecke des schnellen "Abspeckens" müssen sehr kritisch betrachtet werden. Mehr dazu unter Heilfasten und Adipositas (Absatz "Fastenkuren"). Tipps für Ihre persönliche Traumfigur sowie weiterführende Informationen finden Sie auch im Rahmen unseres Stichwortes: Abnehmen.
Kann aus verschiedenen Gründen keine Stabilisierung des Gewichtes bzw. ein ausreichendes Abnehmen erreicht werden und besteht krankhaftes Übergewicht, kann der Einsatz von medikamentösen Hilfsmitteln (z.B. Xenical) erwogen werden. Fragen Sie diesbezüglich Ihren Arzt. Ab einer Adipositas Grad III sind unter Umständen auch chirurgische Verfahren angezeigt (z.B. gastric banding, Magenbypass).
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