Viele Menschen mit Kontinenzproblemen verzichten auf Reisen, weil sie Sorge vor peinlichen Episoden haben. Im aktuellen Infoblatt "Tipps für die Reise" klären Experten der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) darüber auf, wie ein erholsamer Urlaub trotz Inkontinenz gelingen kann. Die MKÖ setzt damit die Inforeihe "Rat für Blase und Darm" fort.
Menschen mit Inkontinenz haben Sorge, wie sie mit ihrer schwachen Blase oder ihrem "undichten" Darm lange Flüge oder Busfahrten, Wartezeiten auf öffentlichen Flughäfen, Bahnhöfen oder Staus vor den Grenzen heil überstehen können. "Aus Angst, dass 'etwas passieren' könnte, legen viele Betroffene ihre Reisepläne wieder auf Eis und bleiben zuhause", weiß die Kontinenz- und Stomaberaterin und MKÖ-Vorstandsmitglied Martina Signer DGKP, die das neue Infoblatt "Tipps für die Reise" gemeinsam mit der Chirurgin Oberärztin Dr. Urszula Prunner erstellt hat.
Doch mit der richtigen Vorbereitung kann trotz Inkontinenz eine erholsame und unbeschwerte Ferienzeit möglich werden. Prunner erklärt die ersten Schritte: "Zuerst sollte man sich die Frage stellen, welche Art Urlaub überhaupt für einen geeignet ist, wie man an den Urlaubsort gelangt, wie lange man bleibt und wo man übernachtet. Danach richtet sich, welche Vorkehrungen zu treffen sind." Auch gibt es mittlerweile gute und anwendungssichere Hilfsmittel (z.B. Einlagen, die imstande sind, eine große Harnmenge aufzunehmen, oder – für Männer – Urinalkondome).
Laut WHO ist die Inkontinenz die häufigste Erkrankung weltweit. Rund eine Million Österreicher leiden darunter, den Abgang von Harn oder Stuhl nicht mehr kontrollieren zu können. Trotz des enormen Leidensdrucks spricht nur etwa ein Drittel darüber und sucht ärztliche Hilfe. Die MKÖ möchte genau dieser Tabuisierung entgegentreten, ganz offen mit dem Thema Inkontinenz umgehen und Betroffenen sowie deren Angehörigen mit Beratung und Information zur Seite stehen.
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