Als Stoma wird eine operativ angelegte Öffnung der Bauchwand bezeichnet, über die Stuhl oder Urin abgeleitet werden kann (künstlicher Darmausgang bzw. Blasenausgang). Man unterscheidet eine temporäre Stomaversorgung (wird in einer zweiten Operation wieder rückgängig gemacht – meist nach 3 bis 4 Monaten) von einer endgültigen Stomaanlage. Internet-Tipp: www.stomaforum.at.
Die häufigste Gründe für diese chirurgische Maßnahme sind: Dickdarmkrebs (falls nicht kontinenzerhaltend operiert werden kann) Mit rund 80 Prozent Stoma-Hauptursache; Häufigkeitsgipfel bei Menschen über 60 Jahren; Entzündliche Darmerkrankungen mit Dickdarmresektion (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn); familiäre Polyposis; Darmverletzung; Divertikeldurchbruch; akuter Darmverschluss; Blasenkrebs; Blasenlähmung; Harnstauungsniere.
Rund drei Viertel der Stoma-Patienten erhalten eine Kolostomie (künstlicher Dickdarmausgang, meist im linken Unterbauch), etwa 15 Prozent eine Ileostomie (künstlicher Dünndarmausgang, meist im rechten Unterbauch) und rund 10 Prozent eine Uro- oder Nephrostomie (künstliche Harnableitung). Kot und Urin werden in Beuteln gesammelt.
Folgende Tabelle listet die Hauptprobleme von Stomaträgern auf. Dabei zeigt die rechte Spalte, wie man am besten damit umgeht:
Eine Alternative zur Stomaversorgung durch Sammelsysteme stellt eine regelmäßig durchgeführte Darmentleerung mittels Irrigator dar. Jeden zweiten Tag wird ein Kolostomieeinlauf durchgeführt, welcher für etwa 12 bis 24 Stunden zur Stuhlfreiheit führt. Der Stomaverschluss erfolgt mittels spezieller Klappe – somit ist kein Beutel notwendig. Die Vorteile im Überblick:
Selbsthilfegruppen stellen ein wichtiges Instrument zur Bewältigung dieses Schicksalsschlages dar. Diesbezügliche Angaben erhalten Sie in den jeweiligen chirurgischen Abteilungen bzw. deren Beratungsstellen und über die Österreichische ILCO (Ileostomie-, Colostomie- Urostomie-Vereinigung), Obere Augartenstraße 26-28, 1020 Wien, Tel. 01/3323863; Sprechstunden (nach Anmeldung) jeden Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr und 17.00 bis 19.00 Uhr. Die Österreichische ILCO hat Zweigstellen in Nieder- und Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Kärnten. Siehe auch: www.ilco.at
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2025; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.