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Ötscher

Höchste Erhebung: Großer Ötscher (1893 Meter). Der Ötscher, zwischen der Oberen Ybbs und der oberen Erlauf gelegen, beherrscht durch seine auffallende Gestalt das Alpenvorland im westlichen Niederösterreich. Bis in den Sommer leuchten die Schneefelder von seinen Höhen. Er ist ein sagenumwobener Berg in den Steirisch-Niederösterreichischen Kalkalpen und Bestandteil des Ötscher-Tormäuer.

Zum ersten Mal hören wir im 9. Jh. vom Ötscher – in einer Grenzbeschreibung der Pfarre Steinakirchen findet sich die Schreibung "Othza", was soviel wie "Vaterberg" heißt. Der Volksmund nannte den Ötscher später "Hetschaberg" und brachte ihn in Zusammenhang mit dem Treiben der Hexen. Auch wurde der Berg als der Wohnort verwunschener Seelen angesehen. Schon früh erzählte man sich Sagen von dem ausgedehnten Berggebiet. Die "Frauenhöhle" am Kleinen Ötscher galt als Aufenthaltsort der Wildfräulein und das "Thomaszoll", ein Gespenst der Thomasnacht, spukte hier am Ötscher. Auch die Venediger lassen sich hier blicken, so wie überall, wo Bergbau betrieben wurde. In Österreich wurden sie auch "Wälsche" genannt.

Nach Gold suchte auch Kaiser Rudolf II., der 1592 eine Expedition auf den Ötscher schickte, um die zu erkunden. Ihr Interesse galt besonders dem "Geldloch" oder "Goldloch". Dieser Expedition gehörten ein Herr Friedeck, Reichard Strein, der Prior von Gaming und der Bannerherr Schallenberger an. In ihrer Begleitung befanden sich auch ein Arzt und 11 Träger, die für das leibliche Wohl der Gesellschaft zu sorgen hatten.

War die Sage von einem im "Geldloch" verborgenen Schatz die Grundlage zur Aussendung einer Forschungsexpedition, so galt eine andere Höhle, das sogenannte "Wetterloch" als verderbenbringend, wenn man Steine hineinwarf. Unwetter wären die unausweichliche Folge. So ein Wetterloch findet sich auch auf dem Schöckl, dem Hausberg der Grazer. Nach dem Glauben des Volkes gab es keine ärgere Verdammung, als jemanden auf den Ötscher hinaufzuwünschen. Hatte ein Mädchen bis zum Ende des Faschings noch keinen Mann gefunden, so drohte man ihr im Scherz, sie sei für den Ötscher bestimmt, um dort Schnee zu "reuttern" (sieben).

Heute ist der Ötscher in den mit 90 Quadratkilometern größten niederösterreichischen Ötscher-Tormäuer" eingebunden, der besonders wegen seiner gepflegten Wanderwege, seiner Höhlen und Wasserfälle von zahlreichen Touristen aufgesucht wird. Vom Geld- und Taubenloch waren 1953 erst ca. 1900 m erforscht, seit der Entdeckung des Verbindungsganges zwischen den beiden im Jahre 1994, kann heute das "Ötscherhöhlensystem" auf einer Länge von ca. 25 km begangen werden. Das oben erwähnte "Geldloch" oder "Goldloch" ist eine Eishöhle, die einen Eisdom von 50 x 20 m besitzt. Die schönsten Eisbildungen finden sich dort im Frühjahr.

Quelle (gekürzter Text): Manuskript K. Gratzl, ", Verlag Brüder Hollinek, Purkersdorf.

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