Der Sonnenbrand wird von Medizinern auch Dermatitis solaris bzw. Erythema solare genannt und wird im Wesentlichen vom UVB-Wellenlängenbereich des Sonnenlichts ausgelöst. Da allerdings UVA einen relativ hohen Anteil im Sonnenlicht darstellt, ist auch UVA für immerhin 15 Prozent der Hautrötung mitverantwortlich. Menschen reagieren, je nach ihrem individuellen Hauttyp, völlig unterschiedlich auf erhöhte Sonnenexposition: So erleiden hellhäutige Personen äußerst häufig einen Sonnenbrand, während dieser bei dunkelhäutigen Rassen wesentlich seltener auftritt.
Man unterscheidet 6 photobiologische Hauttypen des Menschen, auch Hautphototypen genannt:
Bis zu einem gewissen Grad ist es unserer Haut also möglich, sich vor Strahleneinwirkungen zu schützen. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Fähigkeit zur Bildung von Melanin, welches Licht absorbiert, dessen Energie in Wärme umwandelt und zusätzlich schädigende, freie Radikale fängt. Ergänzend werden lichtbedingte Schäden der DNA repariert, lichtfilternde Substanzen vermehrt gebildet sowie Antioxidantien in erhöhter Anzahl aktiviert. Wesentlich ist auch die Bildung einer sogenannten Lichtschwiele durch Hautverdickung und Ankurbelung des Verhornungsprozesses im Laufe der Zeit.
Wird allerdings der Haut ein zu hohes Ausmaß an Sonnenbestrahlung ohne entsprechenden Schutz zugemutet, werden vermehrt chemische Verbindungen (Histamin, Serotonin, Prostaglandine, Interleukine, usw.) freigesetzt, welche eine akute Entzündung der Haut generieren: Eine Dermatitis solaris (Sonnenbrand) ist entstanden.
Die Prognose eines Sonnenbrands ist in der Regel gut. Er heilt innerhalb von 7 bis 14 Tagen problemlos ab, nur in schweren und blasenbildenden Fällen muss mit einer Narbenbildung gerechnet werden. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass mehrmalige schwere Sonnenbrände (vor allem in Kindheit und Jugend) einen wesentlichen Risikofaktor bezüglich der Entwicklung eines Melanoms in späteren Lebensjahren darstellen, während eine chronische UV-Belastung unter Umständen zu einer aktinischen Keratose, einem Plattenepithelkarzinom, einem Basaliom und anderen lichtbedingten Spätschäden der Haut führen kann. Zusätzlich fördert der UVA-Anteil des Sonnenlichts den Alterungsprozess der Haut.
Das hauteigene Melanin reicht für die weiße Bevölkerung als Lichtfilter nicht aus, so dass die regelmäßige Anwendung eines Sonnenschutzmittels mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (LSF) wesentlich ist, um akuten und chronischen UV-Schäden vorzubeugen. Sogenannte Breitbandfilter (UVA+UVB-Schutz) bieten optimalen Schutz. Tragen Sie Ihr Sonnenschutzmittel bereits 30 Minuten vor Exposition auf und cremen Sie sich in Folge wiederholt ein. Meiden Sie die Mittagssonne bzw. schützen Sie sich mittels Sonnenbrille, Hut und Bekleidung vor massiver Sonneneinstrahlung.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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