Die drei abrahamitischen Religionen stimmen darüber überein, dass Jahwe / Gott / Allah ein barmherziger Gott ist. Und es ist seine Botschaft, dass auch wir Menschen uns um maximale Barmherzigkeit bemühen müssen. Papst Franziskus hat in seinem ersten Angelusgebet am 17.03.2013 vor rund 150.000 am Petersplatz in Rom versammelten Gläubigen die Wichtigkeit des Barmherzigseins für uns Menschen betont. 2016 – also fünfzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils – eröffnet Papst Franziskus das "Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit".
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat. [Joel 2,13] Anmerkung: Mit dem Zerreißen der Herzen bzw. Kleider ist gemeint, dass nicht äußere Zeichen der Reue genügen, sondern dass ein Bereuen von schlechten Taten immer aus innerstem Herzen kommen soll. Ist das gegeben, darf man sich der Barmherzigkeit Gottes sicher sein.
Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! [Joh 8,1-11 (2)]
Alle 114 Suren des Korans beginnen mit dem Satz "Im Namen Gottes, des Gnädigen und Barmherzigen". In Sure 7,146 ist geschrieben, dass die Barmherzigkeit Gottes "keine Grenzen kennt". Bittet man Gott um die Vergebung seiner Sünden, kann man nach seinem Tod auf ein Leben im Paradies hoffen: "Diejenigen, die, wenn sie etwa Schändliches getan oder sich gegen sich selber vergangen haben, Gottes gedenken und um Vergebung für ihre Schuld bitten – und wer könnte Schuld vergeben, außer Gott? – und in dem, was sie begangen haben, nicht verharren, wo es ihnen doch klar ist, deren Lohn besteht in Vergebung von ihrem Herrn und im Paradies, unter dem Bäche fließen, und in dem sie ewig bleiben werden. Welch trefflicher Lohn für die, die so handeln!" (Sure 3,135-136 und ähnlich auch die Sure 4,110).
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