Haarausfall (Effluvium) bei Frauen ist ein häufiges Problem. Die damit verbundene psychische Belastung ist nicht unerheblich. Zu den möglichen Langzeitwirkungen zählen Missstimmungen, bis hin zu Depressionen, sowie Vereinsamung durch Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben. Partnerschaftsprobleme (in Wechselwirkung zur Sexualität) sind ebenso möglich. Es ist wichtig zu bedenken, dass Haarausfall auch als Symptom von Grunderkrankungen auftreten kann.
Die Ursachen von Haarausfall sind äußerst vielfältig. Am häufigsten kommt es zum sogenannten Telogeneffluvium: Der Haarausfall betrifft die gesamte Kopfhaut, die Haut selbst ist dabei völlig erscheinungsfrei, jedoch bleiben bei sanftem Durchstreifen mit dem Kamm zahlreiche Haare hängen. Die Abgrenzung zum physiologischen Haarausfall ist manchmal schwierig, denn ein Verlust von bis zu 150 Haaren pro Tag ist durchaus noch natürlich bedingt.
Haarausfall kann je nach Ursache episodenhaft auftreten oder aber auch, bei anhaltender Einwirkung des Auslösers, dauerhaft vorhanden sein und zu einer bleibenden Rarifizierung der Haare führen.
Eine andere Form des Haarausfalles, das sogenannte Anageneffluvium, tritt nach toxischer, traumatischer oder auch psychosomatischer Schädigung des Körpers auf und ist, wenn der Auslöser eliminiert wurde, fast immer reversibel:
Ein sogenanntes Androgeneffluvium (siehe: Haarausfall, Mann) ist auch bei Frauen möglich. Frauen sind jedoch in der Regel milder als Männer betroffen und in der Regel auch älter: Sieht man beim männlichen Geschlecht durchaus auch einen Beginn des Haarverlustes bereits im Pubertätsalter, so etabliert sich der entsprechende Haarausfall bei der Frau meist nach dem Klimakterium. Eine Lichtung findet sich vor allem im Scheitelbereich, der Haaransatz in der Stirnregion bleibt in der Regel vorhanden. Eine völlige Kahlheit etabliert sich beim weiblichen Geschlecht nur äußerst selten.
Umschriebene (vernarbende oder nicht vernarbende) Haarausfälle müssen abgegrenzt werden.
Dermatologen (Hautärzte) bzw. dermatologische Kliniken (z.B. Spezialambulanz an der Universitäts-Hautklinik / AKH Wien). Es wird der typische Verlauf Ihrer Beschwerden, die spezielle Lokalisation des Haarausfalls und die Beschaffenheit der Kopfhaut beurteilt. Bluttests (Schilddrüsenwerte, Blutchemie, Hormone, Infektionsparameter, usw.), ein Trichogramm (spezielle Untersuchung der Haare) und bei Bedarf weiterführende Untersuchungen sichern die Diagnose und zeigen mögliche Therapieoptionen auf.
Die Krankenkasse ersetzt die Kosten für eine Behandlung des Haarausfalls nur dann, wenn dieser krankheitsbedingt ist oder mit dem Verlust der Haarpracht schwerwiegende berufliche Beeinträchtigungen einhergehen (bekannte Schauspieler, Sänger usw.).
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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