In und um die zwölf Orte der Silberregion Karwendel (Tirol) finden sich hochalpine Naturschätze, Kraftplätze und der größte Naturpark Österreichs. Wer sich hier auf den Weg macht, kommt der Natur, seinen WegbegleiterInnen und sich selbst Schritt für Schritt näher. Die Silberregion Karwendel liegt östlich von Innsbruck, nur 30 Minuten vom Grenzübergang Kiefersfelden entfernt. Obwohl die Region von allen Seiten leicht erreichbar ist, erschließt sie nord- und südwärts hochalpine Landschaften – unter anderem im Naturpark Karwendel, dem mit 730 Quadratkilometer Fläche größten Naturpark Österreichs. Tourismus Website: www.silberregion-karwendel.com.
Aus dem schnelllebigen Alltag das Tempo und die Oberflächlichkeit nehmen und das Augenmerk auf das Echte und Unverfälschte lenken: Diesen "retronovativen" Weg geht die Silberregion Karwendel. Gäste, die sich auf diese Mischung aus traditionell ("retro"), naturverbunden ("nativ") und zukunftsweisend ("innovativ") einlassen, sehen die Natur mit neuen Augen.
Eine der vielen Ziele, die bereits ab Anfang April ins Visier genommen werden können und auch für Familien geeignet sind, ist die Stallenalm im Karwendel. Am Parkplatz Bärenrast etwas oberhalb von Fiecht geht es los. In einer Gesamtgehzeit von etwa drei Stunden lassen sich links und rechts vom Weg immer neue Naturerlebnisse sammeln – und mit einigem Glück auch Gämsen beobachten. Zuguterletzt findet man sich auf der Stallenalm geradezu "umzingelt" von senkrechten Felswänden und riesigen Schotterfeldern des Karwendelgebirges.
Ähnlich eindrucksvoll ist die Wolfsklamm bei Stans: Über einen gesicherten Steig mit 354 Stufen und Holzbrücken führt die rund dreistündige Wanderung durch Felsschluchten und an tosenden Wasserfällen vorbei bis hinauf zum Kloster St. Georgenberg, dem ältesten Wallfahrtsort Tirols. Insgesamt vier Stunden braucht es für die Wanderung vom Parkplatz Karwendelrast am Vomper Berg zum Vomper Loch. Dieser gut zehn Kilometer lange "Karwendel Grand Canyon" wird an manchen Stellen von 1400 Meter hohen Felswänden überragt.
Der große Ahornboden ist die perfekte Kombination aus Kraftplatz und Almidylle. Er steht seit 1972 als Naturdenkmal unter besonderem Schutz. Die Ahornbäume dürfen hier so lange wachsen, bis sie in hohem Alter der Wind fällt. So mancher Baum hier ist sage und schreibe 600 Jahre alt. Wer mag, kann Bäume nachpflanzen und/oder eine Baumpatenschaft übernehmenb. Unbedingt besuchen: die Eng Alm, ein Almdorf mit Hütten wie aus dem Bilderbuch. Mehr dazu auf www.ahornboden.com.
Die Wolfsklamm in Stans ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Gäste der Region. Grund dafür: die wildromantische Landschaft, die die mit dem Wasser des Stallenbachs mitgeführten Steine ins Karwendel geschürft hat. Unbedingt besuchen: das Felsenkloster St. Georgenberg, oberhalb der Klamm. Mehr dazu auf www.wolfsklamm.com.
Am Weerberg sind Wanderer ganz nah dran am Bergerlebnis der Tuxer Alpen. Hier gibt es schöne Aussichtsberge und idyllische Almdörfer wie in alten Zei-ten. Die einzelnen Hütten sind zwar nur im Sommer bewirtschaftet, bilden dann aber eine fast dörfliche Struktur, und eine eigene kleine Welt für sich. Für eine Wanderung zu den Nurpensalmen braucht man insgesamt nur drei Stunden, wird mit ursprünglicher Natur beschenkt und fühlt sich am Ziel um Jahrhunderte zurückversetzt.
Dasselbe gilt auch am Kellerjoch bei Schwaz, das von Web-Usern zu den 150 schönsten Bergen der Welt gewählt wurde. Vom Loassattel in Hochpillberg ausgehend, locken aussichtsreiche Rund-wanderungen hoch über dem Inntal mit Blick über ein Meer an Alpengipfeln. Ein Tipp sind auch die Nachbarberge des Kellerjochs: der große Gamsstein, die Gratzenköpfe und der Proxenstand. Die schönsten 41 Wanderungen zum Nachlesen gibt es im Wanderführer der Silberregion Karwendel, der in gedruckter Form kostenlos bei den Tourismusverbänden und Unterkünften zu haben ist. Die besten Wanderangebote findet man auf www.karwendelgebirge.at.
Wegen seiner reichen Silber- und Kupfervorkommen wurde Schwaz im 15. Jahrhundert zur größten Bergbaumetropole Europas und nach Wien die zweitgrößte Stadt des Habsburgerreiches. In die längst vergangene Blütezeit des Silberbergbaues taucht man in der sehenswerten Altstadt mit ihren präch-tigen mittelalterlichen Bürgerbauten ein. Indem Schwaz altes Silber aus aller Welt zurückholt, knüpft es an seine glanzvollen Zeiten an. Aus Indien, China, Malaysien, Afrika und Südamerika kommt das Silber zurück in seine Tiroler Heimat und wird hier zu traditionellem oder modernem Silberschmuck verarbeitet.
Mit der "Schwazer Silber und Bronze Kunst" erhielt die Altstadt einen neuen Glanzpunkt. In vier Geschäften werden Silberschmuck sowie Bronzekunstwerke, die im Schwazer Silberwald gegossen werden, präsentiert. Schmuck- und Kunstbegeisterte werden dreisprachig durch die Geschäfte auf der Straße des Silbers geführt (kostenlos jeden Donnerstag um 15.30 Uhr, Dauer etwa 1,5 Stunden).
Beim Besuch einer Silberwerkstatt können Interessierte ihre Kunstfertigkeit selbst unter Beweis stellen oder gleich einen Workshop für Kettenkunst und Bronzebearbeitung besuchen. Im Rahmen einer Stadtführung lässt sich ein weiteres Stück Schwazer Geschichte erfahren. Die Tour führt vom Neuen Glockenturm über das Orgler- und das Fuggerhaus bis zum Franziskanerkloster und dem bemalten Rathaus. Der Oldtimerbus fährt noch weiter zum Silberbergwerk Schwaz, das im Spätmittelalter eine der größten und ertragreichsten Gruben war. Um 1550 waren über 7000 Bergknappen be-schäftigt. Einen Eindruck von den Dimensionen des Bergwerks, das bis 2100 Meter in den Berg getrieben wurde, erhält man auf der Fahrt mit der Grubenbahn, in der Schacht- und Radstube und dem riesigen Wasserrad.
Feierliche Umzüge, Aufmärsche und Feldmessen: Tief verwurzelte Traditionen und echte Trachten sind Ausdruck der Heimatverbundenheit beim Bezirksmusikfest und dem Schützenfest. Mit dem Bezirksmusikfest (Anfang Juli) in Terfens und dem eine Woche danach stattfindenden Großen Bataillons-Schützenfest in Weerberg legt die Silberregion Karwendel ein hörbares Bekenntnis ihrer Traditionen ab.
Sehenswert machen die beiden Höhepunkte der Volkskultur vor allem die feierlichen Aufmärsche und die großen Umzüge an den Sonntagen mit Feldmesse. An allen drei Tagen bestimmen die typischen Tiroler Trachten das Bild: gemodelte Strümpfe, lederne Kniebundhosen, Zierranzen, Brustflecken, Lodenjanker und die breiten, flachen Hüte bewundert werden können.
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