Als Ulcus cruris, also ein Unterschenkelgeschwür, wird ein tief reichender Substanzdefekt im Bereich der Haut des Unterschenkels bezeichnet, welcher mit einer schlechten Heilungstendenz einhergeht. Man unterscheidet drei Gruppen an Unterschenkelgeschwüren: Vaskulär bedingtes Ulcus cruris: Ursache = Gefäßerkrankung: Ulcus cruris venosum, Ulcus cruris arteriosum, Ulcus mixtum. Neuropathisch bedingtes Ulcus cruris: Ursache = Nervenerkrankung. Exogen bedingtes Ulcus cruris: Ursache = diverse Zusatzfaktoren von außen.
90 Prozent aller Unterschenkelgeschwüre entstehen im Rahmen einer chronischen Venenschwäche, wie sie etwa im Gefolge von Varizen oder tiefen Venenthrombosen auftreten kann. Ein venös bedingtes Ulcus ist typischerweise an der Innenknöchelregion lokalisiert. Es ist einzeln vorhanden, in der Regel rund und führt zu geringen Schmerzen. Die Umgebung des Geschwürs ist oft verhärtet und entzündlich verändert.
Hier tritt ein Unterschenkelgeschwür in Folge einer arteriellen Durchblutungsstörung auf. Es ist typischerweise an der Unterschenkelaußenseite lokalisiert, weist ausgestanzte Ränder auf und schmerzt in der Regel sehr stark.
Kombination aus chronischer Venenschwäche und arterieller Verschlusskrankheit führt zur Entstehung eines Unterschenkelgeschwürs.
Diese Form des Unterschenkelgeschwürs entwickelt sich im Rahmen einer Nervenschädigung, wie sie im Gefolge eine Diabetes mellitus oder aber auch alkoholisch bedingt auftreten kann. Das Geschwür befindet sich typischerweise an druck-belasteten Stellen (vor allem an der Fußsohle / Vorfuß), ist kreisrund und scharf begrenzt sowie ausgesprochen tief ausgeprägt, häufig mit einer gleichzeitigen Beteiligung des Knochens. Zusätzlich bestehen oft Sensibilitätsstörungen. Die Durchblutung ist meist gut – der Fuß ist warm und Pulse sind tastbar.
Folgende Faktoren können zusätzlich zu oben genannten Mechanismen die Entstehung eines Unterschenkelgeschwürs begünstigen: Druckstelle, Dekubitus; Verbrennung; Erfrierung; Verätzung und eine infektiöse Hauterkrankung.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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