Kalmus (Acorus calamus; Ackermann, Ackerwurz, Deutscher Ingwer, Deutscher Zitwer, Venuspflanze) ist eine mehrjährige Pflanzenart, die in Sumpfgebieten, an Bäch- und Seeufern anzutreffen ist. Ursprünglich aus China stammend, wird Kalmus in Europa etwa seit den 16 Jahrhundert angebaut. Für heilende Zwecke wird vom Kalmus vor allem der Wurzelstock verwendet, der im September und Oktober gesammelt wird. Man kann aber auch die Blätter kauen. Kalmuswurzeln enthalten bis zu 20 Prozent Stärke sowie wichtige Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe, Acorin, Cholin, Vitamin C und Saponine. Für die menschliche Gesundheit finden diese Inhaltsstoffe unterschiedliche Anwendungsformen. So auch Kalmusöl, welches bei der Parfüm- und Likörherstellung verwendet wird.
Kalmus ist auch als Gewürz bekannt und wurde sogar kandiert als Verdauungshilfe gegessen. Heute weiß man von der Wurzel des Kalmus, dass durch die enthaltenen Asarone, das Kauen der Wurzel sich aphrodisierend, aber auch toxisch auswirken kann. In der Volksheilkunde gehört Kalmus zu den geschätzten Heilmitteln gegen ernährungsbedingte Verdauungsprobleme (Blähungen, Völlegefühl, Verkrampfungen im Verdauungstrakt). Äußerlich wird Kalmus als Öl bzw. Badeöl (siehe Stichwort Kalmusbad) angewendet, welches die Durchblutung fördert, entzündungshemmend und regenerationsfördern wirkt, die Stimmung erhellen kann und bei Krampfadern und Cellulite / Orangenhaut wirken soll. Auch zum Räuchern wird Kalmus verwendet.
In der Pflanzenheilkunde wird Kalmustee bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Herstellung von Kalmustee: 2 Teelöffel getrocknete Wurzeln mit einem Viertel Liter Wasser übergießen, 15 Minuten stehen lassen, abseihen und lauwarm trinken.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Kalums eine kalte thermische Wirkung zugesprochen. Die zugeordneten Organe sind Galleblase und Magen. Kalmus wandelt Schleim-Feuchtigkeit an und wirkt anregend auf das Qi des Magens und der Gallenblase.
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