Salbei ist eine der ältesten bekannten Heilpflanzen. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, brachten ihn Mönche im Mittelalter nach Mitteleuropa, wo Karl der Große mit der Anordnung, Salbei im ganzen Fränkischen Reich anzubauen, stark zu seiner Verbreitung beitrug. Die zur Familie der Lippenblütler zählende Pflanze hat einen typischen, würzigen Geschmack. In der Küche wird Salbei bei der Zubereitung von Gerichten meist als einziges Kraut verwendet, da sein dominanter Geschmack andere Gewürze leicht überdeckt. Seine ätherischen Öle sind recht stabil, weshalb Salbei auch getrocknet werden kann.
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Der echte Salbei unterscheidet sich von anderen Salbeiarten stark durch seinen besonders hohen Gehalt an Thujon, der ihn zu einer geschätzten Heilpflanze macht. Seine antiseptischen Kräfte gegen Bakterien, Viren und Pilze machen ihn auf vielerlei Arten einsetzbar. So wird Salbei bei Entzündungen im Mund-Rachen-Raum, bei Verdauungsbeschwerden und übermäßigem Schwitzen eingesetzt. Darüber hinaus wirkt er zusammenziehend und hat blutungsstillende Eigenschaften. Salbei soll sich auch positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken. Man verwendet seine Blätter vor oder nach der Blüte. Die wichtigsten Wirkstoffe sind ätherische Öle (Cineol, Camphen, Salviol), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Harz, Thujon, Salven, Thymol, Menthol, Östrogenartige Stoffe, Oleanolsäure und Zink.
"Die Blätter des Salbei (Salvia officinalis L. und Salvia triloba L.; Familie der Lamiaceae) eignen sich nicht nur als Gewürz, auch als Tee und – in extrahierter Form – als Nahrungsergänzung kann Salbei Gutes tun. Die Kennzeichen von Salbei sind: kurz- bis langgestielte Blätter, länglich oder lanzettförmig, 5 bis 9 Zentimeter lang, Farbe olivgrün bis grünlichgrau, im getrockneten Zustand gelblichgrün, graugrün bis graufilzig (Salvia officinalis), dicklich. Die gemahlenen Salbeiblätter sind graugrün. Zu den Eigenschaften zählen ein arteigener aromatischer Geruch, ein etwas bitterer Geschmack und eine adstringierende (gefäßverengende) Wirkung. Der Anteil an ätherisches Öl sollte mindestens 1,2 Prozent betragen. Salbei ist reich an Magnesium. Salbeiblätter kommen ganz, geschnitten oder gemahlen in den Handel. Die beste Erntezeit sind die Monate und Mai (vor der Blüte). Salbeipräparate (oft auch als Salbeitee) sind – in richtiger Dosierung eingenommen – gut wirksam bei Entzündungen im Mund, Erkältungskrankheiten, Heiserkeit und Schweißausbrüchen in den Wechseljahren. Dem Salbei wird auch nachgesagt, dass er die Gedächtnisleistung verbessert. Als Badeöl verdauungsfördernd und regenerierend." (Quelle: Österreichisches Lebensmittelbuch – Codex alimentarius Austriacus).
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