Mitteleuropa hatte nach dem Zweiten Weltkrieg meist eine negative Geburtenbilanz (Anzahl der Geburten abzüglich Anzahl der Sterbefälle). Das trug dann naturgemäß zum Schrumpfen der Bevölkerungszahlen bei. Dieser Trend hielt bis Mitte der 1980-er Jahre an. In den 1950-er Jahren gab es dann aber einen wahren Babyboom. Das bekannte Phänomen, dass nach opferreichen Kriegen extrem viele Kinder zur Welt kommen ("Triumph des Lebens") zeigte Wirkung. Familien mit drei bis fünf Kindern waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Heute bezeichnet man die in den 1950-er und 1960-er Jahren zur Welt gekommen Kinder als "Babyboomer" und maß ihnen eine große wirtschaftliche Bedeutung bei. Zeitverzögert hatte es eine ähnliche Entwicklung in anderen Region unserer Erde gegeben (z.B. in Südamerika; am untenstehenden Foto eine Strandszene aus Chile, aufgenommen im Jahr 2006).
Foto © Andreas Hollinek
Laut Berechnungen der Statistik Austria brachten Wiener Mütter im Jahr 2016 20.988 Kinder zur Welt. Klemens Himpele, Leiter der MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik: "2016 war nach heutigem Gebietsstand der 'fruchtbarste' Jahrgang der Nachkriegsgeschichte Wiens. Der bisherige Höchstwert im Wien, wie wir es geographisch heute kennen, wurde 1967 mit 20.507 Neugeborenen erreicht – dieser Babyboom-Rekord wurde 2016 klar gebrochen."
Die Geburtenbilanz Wiens ist übrigens seit 2004 wieder positiv und stieg auch danach weiter an. "Eine derartig starke positive Geburtenbilanz gab es zuletzt in der Monarchie. Trotz deutlich höherer Sterblichkeit damals", so Klemens Himpele. Die Gründe dafür sind unter anderem die weiter steigende Lebenserwartung und die anwachsende Zahl potenzieller Mütter in der Stadt (das sind Frauen zwischen 15 und 45).
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