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Brustkrebs / Mammakarzinom

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Beim Mammakarzinom besteht ein deutliches Nord-Südgefälle, Frauen in westlichen Industrieländern, also auch in Österreich, sind besonders stark betroffen. Seit einigen Jahren gibt es in Österreich ein verbessertes flächendeckendes . In Österreich erkrankt etwa jede 8. bis 10. Frau an einem Mammakarzinom, jährlich werden etwa 5000 neue Brustkrebsfälle diagnostiziert. Mit zunehmendem Alter steigt die Inzidenz (das ist die Anzahl der Neuerkrankungen pro 100.000 Menschen pro 1 Jahr) kontinuierlich an: Etwa doppelt so hohes Brustkrebs-Vorkommen bei 60-jährigen Frauen im Vergleich zu 45- bis 50-Jährigen.

Brustkrebs 1
Foto © Andreas Hollinek

Die zuversichtlich stimmende Nachricht: Die Heilungschancen sind bereits auf 80 Prozent gestiegen. Bei der überwiegenden Zahl der Frauen (ebenfalls 80 Prozent) kann auf eine Brustentfernung verzichtet werden. Wichtig: , regelmäßige und Vorsorgeuntersuchungen. Je früher ein Mammakarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Vorsorgeuntersuchungen (ab dem 40. Lebensjahr mindestens alle zwei Jahre) werden von den Krankenkassen bezahlt. Zum Strahlenrisiko: Bei 50-jährigen Frauen gegenüber 20-Jährigen etwa um den Faktor 10 vermindert.

Erhöhtes Brustkrebsrisiko bei

  • genetischer Disposition: Trägerinnen von BRCA-1/-2-Mutanten (BRCA steht für "breast cancer" = Brustkrebs)
  • familiärer Belastung (Mutter, Schwester)
  • Frauen mit vorausgegangenem Karzinom der anderen Brust
  • atypischer Epithelhyperplasie (Mastopathie Grad III nach Prechtel)
  • vorhandener Krebserkrankung (Gebärmutter, Eierstock, Darm) in der Vorgeschichte
  • Kinderlosigkeit oder bei spät Erstgebärenden (älter als 30 Jahre)
  • früher Menarche (unter 12 Jahren), später Menopause (über 52 Jahre)
  • Alter über 50 Jahre
  • deutlichem

Weiters können , , ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, langjährige Hormonbehandlung (geringfügig erhöhtes Risiko auch durch langjährige Pilleneinnahme vor allem in jungen Jahren bzw. vor dem ersten Kind) das Entstehen von (Brust-) Krebs fördern. Siehe auch den Beitrag .

Beschwerden

Frühe Warnzeichen der Entwicklung eines Brustkrebses gibt es leider nicht. Erstes Zeichen der Erkrankung ist in der Regel ein tastbarer Knoten. Manchmal können auch eine entzündliche Rötung der Brustwarze, nässende Hautveränderungen in diesem Bereich, Juckreiz, Krustenbildung oder einseitige Sekretion der Brustdrüse Hinweise auf das Vorliegen von Brustkrebs sein. Hautveränderungen bzw. Hauteinziehungen im Knoten- oder Brustwarzenbereich können ebenso beobachtet werden, aber auch diese Symptome treten nicht zwingend auf.

Eine sollte einmal pro Monat erfolgen. Bei Frauen, welche noch die Menstruation haben, optimal am 7. Zyklustag (1. Zyklustag = 1. Tag der Regel). Tasten Sie dabei eine knotige Veränderung in der Brust, wenden Sie sich unverzüglich an ihren Hausarzt. Bedenken Sie jedoch: Entdeckte Knoten bedeuten noch nicht, dass Sie Krebs haben. Viele knotenförmige Veränderungen sind gutartig. Gewissheit geben erst Mammographie, Ultraschall und eventuell weiterführende Schritte wie Biopsie und Gewebeuntersuchung mittels Mikroskop (Zytologie bzw. Histologie).

Mammografie

Zur Basis-Abklärung von Gewebeveränderungen in der Brust zählen in der Regel Mammografie und Ultraschall beider Brüste. Die Treffsicherheit einer Mammografie liegt bei bösartigen Prozessen zwischen 85 bis 97 Prozent, bei gutartigen Veränderungen zwischen 75 und 90 Prozent. Diese Untersuchung eignet sich also hervorragend als wichtiger Diagnoseschritt bei jeglichen Raumforderungen im Brustbereich. Die Brüste werden zwischen Tisch und Platte bzw. zwischen zwei Platten relativ stark zusammengedrückt um das Gewebe mit Röntgenstrahlen zu durchleuchten. Diese Kompression der Brüste kann womöglich als unangenehm empfunden werden, hilft aber das Brustgewebe besser darzustellen und die eingesetzte Strahlendosis gering zu halten. Bestehen keine Risikofaktoren und fehlen verdächtige Veränderungen der Brust, empfiehlt es sich, eine einmalige Vorsorge-Basismammografie zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr durchführen zu lassen. Danach werden Routineuntersuchungen in ca. 2-jährigen (40. bis 50. Lebensjahr), bzw. 1,5- bis 1-jährigen (ab 50. Lebensjahr) Abständen empfohlen.

Ergänzend zur Mammografie wird stets eine Ultraschalluntersuchung der Brüste durchgeführt. Sie erweist sich gerade bei jüngeren Frauen mit dichtem Brustgewebe als der Mammografie überlegen, birgt keinerlei Strahlenbelastung und wird in diesem Lebensabschnitt oftmals als einzige, primäre Untersuchungsmethode angewandt. Bei Bedarf stehen weitere diagnostische Schritte zur Verfügung: Punktionszytologie, Biopsie (und Untersuchung des gewonnenen Gewebes unter dem Mikroskop), Kernspintomografie usw. Diagnose und Einteilung nach der .

Für die Diagnose von Brustkrebs wurde auch die sogenannte Tomosynthese entwickelt. Es handelt sich dabei um eine 3-D-Schichtbilddarstellung. ExpertInnen rechnen damit, dass die Tomosynthese früher oder später die Mammografie ablösen wird.

Behandlung des Mammakarzinoms

Möglichst rasche Entfernung des bösartigen Gewebes durch Operation des Tumors und der umgebenden Areale. Handelt es sich um einen einigermaßen gut begrenzten Krebsbereich in der Brust, wird heute eine sogenannte brusterhaltende Operation angestrebt. In fortgeschrittenen Stadien ist eine Komplettentfernung der betroffenen Brust notwendig, im Anschluss daran kann ein Wiederaufbau der Brust durchgeführt werden.

Stets werden auch die Achselhöhlen-Lymphknoten entfernt und untersucht (zur Vorbeugung eines Wiederauftretens des Tumors und um abzuschätzen, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat).

Nach der Operation stehen verschiedene zusätzliche Therapieverfahren zur Verfügung, welche je nach individueller Situation der Patientinnen unterschiedlich eingesetzt werden: Strahlentherapie, Hormonbehandlung, Chemotherapie (oft auch kombiniert); psychologische Betreuung und Selbsthilfegruppen.

Metastasen (Tochtergeschwülste) verschlechtern die Prognose und erschweren erheblich die Therapie. Bevorzugte Lokalisation von Brustkrebsmetastasen: Lymphknoten, Knochen, Lunge, Gehirn, Leber und Haut. Durch sie werden viele Zusatzuntersuchungen und erweiterte Therapiemaßnahmen notwendig.

Heilungschancen

Die Prognose ist sehr unterschiedlich. Die Heilungsrate ist stark vom Zeitpunkt der Diagnose und Therapie und somit von der Tumorausbreitung im Körper abhängig. Sie beträgt etwa 80 bis 90 Prozent bei Früherkennung und nimmt mit fortschreitenden Tumorstadien kontinuierlich ab. Die 5 Jahres-Überlebenszeit liegt insgesamt bei zirka 80 Prozent.

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

Rat und Hilfe

  • Wiener Krebshilfe Beratungszentrum
    Theresiengasse 46, 1180 Wien
    Tel. 01 / 408 70 48
  • Frauenselbsthilfe nach Brustkrebs
    Landesverein Wien
    Obere Augartenstraße 26-28, 1020 Wien
    Tel. 01 / 332 23 48
  • Büro der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten
    Schottenring 24 / 8 / 180, 1010 Wien
    Tel. 01 / 53 114 99 - 85 955
  • Fremdsprachige Gesundheits-Information im FEM Süd
    (Schwerpunkt Frauenmedizin)
    Sprachen: Türkisch, Serbisch, Bosnisch und Kroatisch
    Kaiser-Franz-Josef-Spitel
    Kundratstraße 3, 1100 Wien
    Tel. 01 / 601 91 - 52 01
  • Hausarzt / Hausärztin

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