Großbritannien besticht als Urlaubsland und Reiseland durch seine Vielfalt und durch die Tatsache, dass kosmopolitische Entwicklungen der Menschheitsgeschichte und der kulturellen Gegenwart hier einen Fokus finden. Sicherlich auch bedingt dadurch, dass Englisch sich in der Moderne als globale Muttersprache herauskristallisierte, hat man als Reisender hier selten das Gefühl, in einem fremden Land zu sein. Vielmehr fühlt man sich verbunden: zu den Relikten aus der Urgeschichte, zu den Stätten des Kulturerbes, den vielen Naturschönheiten, Landschaften, Burgen, Schlössern, Gärten, Herrenhäusern, Kathedralen, historischen Städten und pulsierenden Metropolen. Anteil an diesem Empfinden hat sicherlich auch die Filmindustrie und Musikindustrie sowie viele weltberühmte Autoren und Autorinnen, die das Land und seine Einwohner einem Weltpublikum nahe brachten.
Am 23. Juni 2016 kehrte die Bevölkerung Großbritanniens der Europäischen Union den Rücken. Dies hat auf Großbritannien und die EU unabsehbare Folgen. Der Brexit stärkt allenorts nationalistische Strömungen, deren Machtgewinn zu weiteren Konflikten innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft führen wird. Dies wiederum schwächt die Wirtschaft und beschleunigt den Niedergang der Wohlstandsgesellschaften in Europa.
Als erstes ist das Britische Pfund gefallen – auf den niedrigsten Stand seit 1985. So günstig gab es die Währung lange nicht mehr. Etliche Urlauber und Spekulanten standen schon am Morgen nach Bekanntwerden des bevorstehenden Brexits vor den Bankschaltern und wollten die Schnäppchenpreise fürs Geld der Insel nutzen, um ihren Urlaub in England günstiger zu machen. Sie tauschten Euro gegen Pfund – und können so auf der Insel deutlich günstiger einkaufen, als dies noch tags zuvor der Fall war.
"Urlaub in Großbritannien wird unterm Strich wohl deutlich günstiger werden", sagt Daniel Frick, Leiter der unabhängigen Reise-Webseite www.urlaubsguru.at, und ergänzt: "Darüber hinaus könnte es aber auch zu vielen NegativEffekten für den Tourismus kommen."
"Ticketpreise, Kosten für Übernachtungen, Fluggastrechte, Roaming, eventuell Änderungen bei den Einreisebestimmungen und sogar die Einführung einer Visapflicht – das sind mögliche Bereiche, die uns in den kommenden Wochen und Monaten beschäftigen werden", erklärt der Reise-Experte. Von heute auf morgen seien zwar keine drastischen Änderungen zu erwarten; die Richtung indes scheint klar zu sein. "Wir müssen damit rechnen, dass Abkommen für EU-Mitglieder in Zukunft eben nicht automatisch auch fürs Vereinigte Königreich gelten werden. Das günstige Telefonieren im Ausland, das vielen Urlaubern so wichtig ist, könnte bei Reisen auf die Insel bald entfallen."
Nicht ohne Grund habe auch Ryanair-Chef Michael O’Leary im Vorfeld kräftig Werbung gegen einen Brexit gemacht. Ob es weiterhin Billigflüge von KontinentalEuropa nach London und zu anderen britischen Flughäfen geben wird, steht in den Sternen. "Auch hinsichtlich künftiger Sicherheitskontrollen an Flughäfen und bei Fährverbindungen könnte es zu Änderungen kommen", befürchtet Frick mit Blick auf den ansonsten innerhalb der EU stark vereinheitlichten Flugverkehr. Andererseits gehörte Großbritannien auch zuvor nicht zu den Schengen-Staaten. Ob der Personalausweis in Großbritannien künftig ausreichend sei, um sich auszuweisen, werde sich noch zeigen. "Wer einen Reisepass im Gepäck hat, geht aber auf jeden Fall auf Nummer sicher."
Der EUGrundlagenvertrag von Lissabon lässt im Falle eines Austritts eines EUMitglieds eine Übergangszeit von bis zu zwei Jahren vor. "Viele Fragen lassen sich damit erst in einiger Zeit beantworten", sagt Frick, und weiter: "Das gilt insbesondere auch für den Wechselkurs: Ob aktuell wirklich ein guter Zeitpunkt ist, um Euro in Pfund zu tauschen, ist keinesfalls sicher." Dass spontan mit keinen gravierenden Änderungen zu rechnen ist, hat auch der britische Premierminister David Cameron klargestellt: Briten und EU-Bürger müssten keine sofortigen Maßnahmen befürchten, es gäbe insbesondere keine Beschränkungen ihrer Reisefreiheit.
Für Briten wird Urlaub in der EU wegen der Wechselkursturbulenzen erst einmal teurer. Ob sich die Lage normalisieren wird oder es zu anhaltenden Problemen im Tourismus kommen wird, ist auch einige Tage nach der Entscheidung der Briten nicht klar. "Aktuell sieht es nicht so aus, als würde London schnell Fakten schaffen wollen. Wahrscheinlich wird am Ende alles gar nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird", meint Urlaubsguru-Leiter Daniel Frick.
Lage: West-Europa. Zeitverschiebung gegenüber Mitteleuropa: –1 Stunde. Einwohner: 65 Millionen. Hauptstadt: London. Amtssprache: Englisch. Währung: Pfund (GBP). Großbritannien wird den Euro vorerst nicht einführen. Internationales Kennzeichen: GB bzw. UK, in Nordirland GBI. Klima: kühler als in Mitteleuropa (Ausnahme Südküste), aber mildere Winter (Einfluss des Meeres); feucht, vor allem im Herbst und im Winter viel Nebel. Beste Reisezeit: ganzjährig.
Und natürlich die Weltkulturerbestätten von Großbritannien:
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