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Schloss Königswart / Kynzvart

Schloss Königswart ist die ehemalige Sommerresidenz des österreichischen Kanzlers Klemens Wenzel Fürst von Metternich-Winneburg in der westböhmischen Kurstadt Kynzwart (Königswart), im böhmischen Bäderdreieck, 11 Kilometer nordwestlich von . Das in den Jahren 1820 bis 1833 im von Pietro Nobile umgebaute Schloss beherbergt zahlreiche öffentlich zugängliche, sehr wertvolle Sammlungen.

Klemens Wenzel Fürst von Metternich-Winneburg (1773-1859) war österreichischer Staatskanzler und eine der führenden Persönlichkeiten der europäischen politischen Szene der 1. Hälfte der 19. Jahrhunderts. Er bekleidete den Posten des österreichischen Gesandten in Dresden, Berlin und Paris, zwischen 1809 und 1848 war er Außenminister Österreichs und nach 1821 zugleich Staatskanzler. Im Jahre 1813 wurde er in den erblichen Fürstenstand erhoben. In seiner Regie verlief der Wiener Kongress (1814-1815), der die internationalen Beziehungen nach der Niederlage Napoleons durch ein Vertragssystem regulierte. Zu Anfang der Revolution im März 1848 überreichte der Kanzler seine Demission und verbrachte die folgenden drei Jahre im freiwilligen Exil in . Nach seiner Rückkehr bis zum Tode am 11. Juni 1859 verweilte er oft in Königswart. An das Ende der politischen Karriere des Kanzlers erinnert eine Granatkugel, die während der Beschießung von Wien im Oktober 1848 in Metternichs Arbeitszimmer flog.

Die Metternichsche Bibliothek in Schloss Königswart gehört zu den bedeutendsten Adelsbibliotheken in Tschechien. Sie umfasst mehr als 12.000 Titel in 24.000 Bänden. Unter den 160 Manuskripten befindet sich ein einzigartiges Fragment der Fünf Bücher Moses aus der Wende des 8. zum 9. Jahrhundert. Die 230 Inkunabeln in 145 Bänden stellen die größte Sammlung an Erstdrucken in der Tschechischen Republik dar. Weiters befindet sich im Schloss eine Münzsammlung, Waffensammlung, Kollektionen orientalischer Kunst und viele Kuriositäten.

Zu den wertvollsten Meisterwerken der Kunstsammlung gehören zweifellos vier spätgotische Altar-Tafelbilder des deutschen Malers Bernard Strigel (1460/1461-1528), die die Legende über die Auffindung des Heiligen Kreuzes darstellen. Möglicherweise stammen sie aus dem Kloster in Ochsenhausen, das von dem Vater des Kanzlers, dem Fürsten Georg von Metternich im Jahre 1803 erworben wurde. In den Sammlungen befindet sich auch eine französische Renaissancetapisserie aus dem Jahre 1560 sowie mehrere Renaissanceportraits und Portraits aus der frühen Barockzeit.

Einige Marmorplastiken entstammen aus dem römischen Atelier von Antonio Canova. Die Reliefs wurden von Bertel Thorwaldsen geschaffen, die anderen Skulpturen und Büsten von Christian Rauch, Pietro Fontana, Pompeo Marchese, Giuseppe Pisani und Pietro Tenerani. Es handelt sich dabei um eine beispielhafte und einzigartige Kollektion von 36 klassizistischen Marmorskulpturen.

Interessant auch die archäologischen Gegenstände: Funde aus Griechenland, und Pompeji, Kleingegenstände aus Mexiko und Peru, Mumien aus Ägypten, die Kanzler Metternich von Muhammad Ali, dem osmanischen Vizekönig Ägyptens im Jahre 1825 geschenkt bekam.

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