Unsere Bandscheiben sind die Stoßdämpfer der Wirbelsäule. Sie bestehen aus einem Bindegewebsring und einem zentralen gallertigen Kern (Nucleus pulposus). Mit fortschreitendem Alter nehmen sie an Elastizität ab und werden dünner (was übrigens dazu führt, dass man im höheren Alter sogar merkbar kleiner wird). Siehe auch das Bandscheibenvorfall Experten Interview.
Die Degeneration von Bandscheiben beginnt bereits im 3. Lebensjahrzehnt, Folgen davon machen sich vor allem bei Menschen mit sitzenden Berufen ab dem 50. Lebensjahr aufwärts bemerkbar und betreffen die Lendenwirbelsäule bis zu 10-mal häufiger als die Halswirbelsäule. Am untenstehenden Foto ist gut zu erkennen, dass die Bandscheibe am unteren Bildschirmrand schon dehydriert ist, d.h. kaum mehr Belastungen abfedern kann. Zusätzlich drückt eine Vorwölbung der Bandscheibe auf einen der Hauptnerven. Das kann Schmerzen verursachen, die bis ins Bein, ins Knie, ins Schienbein und in den Mittelfuß ausstrahlen.
Oben genannter Elastizitätsverlust führt dazu, dass der Bindegewebsring der Bandscheibe rissig wird. Wölbt sich dadurch der gallertige Kern in den Spinalkanal vor, spricht der Mediziner von einer Protrusion; tritt er durch völligen Riss des Faserrings aus, hat sich ein sogenannter Bandscheibenvorfall (Prolaps) etabliert. Dabei können sich auch Bandscheibenteile ablösen (Sequesterbildung). Je nach Lage des Bandscheibenkerns kann dieser Druck ausüben und somit benachbarte Strukturen wie das Rückenmark oder die Nervenwurzeln (im Bereich der Zwischenwirbellöcher) beeinträchtigen.
Beschwerdebild, klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren (vor allem MRT) werden als diagnostische Maßnahmen eingesetzt.
Achtung: In der Akutphase einer Bandscheibenerkrankung keinerlei physiotherapeutische oder chiropraktische Maßnahmen durchführen lassen.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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