Der Nackenabschnitt der Wirbelsäule ist besonders empfindlich. Fehlhaltungen, Verspannungen und eine Reihe von äußeren Einflüsse können zu Nackenschmerzen führen. Zum einen liegt dies daran, dass die Nackenwirbel eine technische Meisterleistung vollbringen müssen (Beweglichkeit in alle Richtungen bei maximalen Stabilitätsanforderungen); überaus sensiblen Nervensträngen Raum und Schutz bieten müssen; gleichzeitig aber extremen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind (Wärme, Kälte, Zugluft, Feuchtigkeit). Die Nackenwirbelsäule allein kann diese Aufgabenstellungen nicht erfüllen. Aufbauend auf den Brustmuskeln und Rückenmuskeln, erstreckt sich ein ganzes System von Muskeln und Sehnen bis hinauf zum Schädel.
Kommt es nun durch Muskelverspannungen bzw. Muskelverkürzungen oder Sehnenverkürzungen oder Nervenirritationen zu einem Ungleichgewicht im Wechselspiel der Gefügefunktionen, finden sich die Halswirbel ungewohnten Belastungen ausgesetzt, die Muskelansätze und Sehnenansätze beginnen zu schmerzen, verstärken dadurch die Verspannungen und ein Teufelskreislauf nimmt seinen Lauf. Oft sind auch Kopfschmerzen oder Migräne mit Nackenschmerzen vergesellschaftet.
Schädlich für die Halswirbelsäule ist: langandauerndes Starren (auf eine Lektüre, einen Computerbildschirm usw.; besonders schädlich: langes Starren mit Seitdrehung des Kopfes oder in die Höhe); Zugluft; ein schlechtes Bett, ein falscher Polster; falsches Schuhwerk im Alltag, beim Wandern und beim Sport (siehe Stichwort Bequemschuhe); ruckartige Kopfbewegungen; mangelndes Training der Brust-, Rücken- und Nackenmuskulatur (Übungen siehe Stichwörter Fitnessübungen und Stretching / Dehnübungen).
Unterbrechung des oben angesprochenen Teufelskreislaufes, d.h. zuerst Schmerzreduktion (Schmerzmittel oder Medikamente zur Muskelentspannung, Salben, Packungen) und Massagen, damit die Verspannungen zurückgehen. Optimierung der Schlafqualität, richtiges Bett, richtiges Kissen. Ist eine Fehlstellung der Halswirbelsäule an den Schmerzen schuld, kann eine Chiropraktiker oder ein Physiotherapeut die Dinge wieder ins Lot bringen.
Sind entzündliche Prozesse verantwortlich, kommt eine Behandlung wie für Rheuma oder Arthritis zum Einsatz. Generell: Massagen, Erlernen von Entspannungstechniken (z.B. Autogenes Training), Wirbelsäulengymnastik, bewusste Körperhaltung beim Sitzen, bei der Bildschirmarbeit, beim Fernsehen, beim Heben und Tragen von Lasten usw.
Besteht ein hohes Potenzial an psychischen Belastungen (Partnerschaft, Familie, Beruf usw.), kann auch eine psychische Betreuung oder eine Systemische Aufstellung / Familienaufstellung zur Besserung oder Heilung von Nackenschmerzen beitragen.
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