Wer einmal den Zauber einer verschneiten Winterlandschaft abseits der Trampelpfade erlebt hat, weiß, dass Schneeschuhwandern weit mehr ist, als querfeldein durch kaltes Weiß zu stapfen: Die Gedanken des Alltags werden still und weichen Gefühlen von Geborgenheit. Natur und Witterung mahnen zu Dehmut und Ehrfurcht, die dem Körper zwar Kraft kostet, umso reicher aber den Geist beschenkt. Sinne früher Tage erwachen und versetzen ein kaum definierbares Lebensgefühl in Schwingung, das man nachher nicht mehr missen möchte. Und dann die Rückkehr: Eine Tasse Tee oder heiße Schokolade getrunken, und jede Faser des Körpers wird von Tiefenwärme erfasst. Eine einzigartige Kombination aus Müdigkeit und Glücksempfinden erfasst den Körper.
Foto © Andreas Hollinek
Schneeschuhwandern ist schnell erlernt und die Sportartikelindustrie hat dafür gesorgt, dass die von den Völkern des hohen Nordens und der Hochgebirge abgeschauten Gehhilfen bezüglich Gewicht, verwendeter Materialien und Funktionalität perfektioniert wurden. Was für alle Zeiten gleich bleibt:
Im Langlaufdorf Faistenau gibt es nicht nur jede Menge Loipen zum Skilanglaufen (klassischer Stil und Skating), sondern auch viele wunderschöne Routen für Schneeschuhtouren (siehe auch den Beitrag Langlaufdorf Faistenau). Anmerkung zu untenstehendem Foto: Aufstieg zur Hatzenalm (auch Hatz'n-Alm geschrieben) bzw. zur Loibersbacher Höhe (relative einfache Tour bis auf 1456 Meter Seehöhe; Augangspunkt ist der Parkplatz in der Tiefbrunnau vor der Brücke in Richtung Döller).
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Eine außergewöhnlich reizvolle Schneeschuhtour gibt es in der grandiosen Hochgebirgslandschaft im Krimmler Achental. Vom Ortszentrum Krimml bringt die TeilnehmerInnen ein Täler-Transfer zum Krimmler Tauernhaus. Nun wandern sie in das Rainbachtal und zuletzt etwas steiler zu einem lohnenden Aussichtsgipfel. Am Rückweg besuchen sie die weltbekannten Krimmler Wasserfälle. Die Tour wird nur bei sicheren Schneebedingungen und entsprechender Witterung durchgeführt. Tipp: Zu dieser Wanderung gibt es auch eine viertägige Variante. Info: Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern, Telefonnummer: +43 / (0)6562 / 40939; Website: www.nationalpark.at.
Auch wenn diese Schneeschuhwanderung eher zu den leichteren gehört, gilt sie auch als eine der schönsten im Raurisertal. Über eine Rodelbahn und einen Schneeschuhwanderweg gelangt man zurück zum Naturfreundehaus Kolm Saigurn, wo man auch im Winter übernachten kann. Über Almen gelangt man wieder zurück in die Zivilisation. Wer es etwas rasanter möchte, der kann oben auch die Schneeschuhe gegen eine Rodel tauschen und über die Rodelbahn abfahren. Info: Tourismusverband Rauris, Telefonnummer: +43 / (0)6544 / 20022; Website: www.raurisertal.at
Nach einer ausgedehnten Schneeschuh- oder Winterwanderung freut man sich auf "Eppas Guats", etwas Gutes. Und das gibt es in der Naturparkregion Lechtal-Reutte auf 18 auch im Winter bewirtschafteten Hütten und Almen. Diese Hütten liegen größtenteils abseits der Skigebiete und sind somit besonders ruhig. Auf jede Alm wird ein Tiroler Gericht als besondere Spezialität angeboten. Außerdem im Winterzauber am Berg Angebot: eine Laternenwanderung auf die 700 Jahre alte Ruine Ehrenberg und eine Tierspuren-Wanderung mit einem Naturparkführer im Naturpark Tiroler Lech.
Es ist das größte Gipfelbuch der Alpen mit einer Höhe von rund 2,50 Meter. Hier hat wirklich jeder ausreichend Platz, sich zu verewigen. Das Gipfelbuch steht im Tannheimer Tal nur wenige Meter neben dem Gipfelkreuz auf dem Neunerköpfle an einem 2,2 Kilometer langen Winterwanderweg. Der gut präparierte Weg führt um den 1862 Meter hohen Gipfel des Tannheimer Hausbergs Neunerköpfle herum und bietet mehrere schöne Aussichtspunkte.
Bei der geführten Schneeschuhwanderung mit dem Titel "Kas-Kreuz-Koasa" geht es um drei Dinge: Kas, eine Jause mit Käse, Kreuz, das Erreichen des Gipfelkreuzes und um den Koasa, den Ausblick auf den Wilden Kaiser. Bei der Käserei in Gasteig wird die Wegzehrung besorgt, bevor es gemeinsam hinauf zum Gipfelkreuz oberhalb der Sprießler Alm geht. Immer fest im Blick bei dieser drei- bis vierstündigen Schneeschuhtour: das Gebirgsmassiv des Wilden Kaisers. Auch zauberhaft sind beispielsweise die Schneeschuhtour zur Bacheralm oder eine Winterwanderung durch das Bichlach und das Kaiserbachtal.
Das richtige Gespür für den Winter bekommt man im Tiroler Oberland bei verschiedenen Schneeschuhtouren durch die unberührte Landschaft. Wenn es richtig dunkel ist, startet die nächtliche Fackelwanderung im Hochtal der Pfundser Tschey. Weit und breit gibt es hier keine künstliche Lichtquelle, nur Heustadel, Berge und den Himmel über einem. So lernt man beim Blick in die Sterne faszinierende Magie des Firmaments kennen. Eine Verkostung regionaler Produkte lockt am Ende der Schneeschuhwanderung auf dem Piller Sattel mit viel Infos zur Tierwelt im Naturpark Kaunergrat.
Wer einige der schönsten "Geheimplätze" der Pyhrn-Priel Region an den Ausläufern des Nationalparks Kalkalpen entdecken möchte, kann dies natürlich selbständig oder in Begleitung von geschulten BetreuerInnen des Nationalparks Kalkalpen oder anderer Agenturen tun (siehe obenstehendes Foto). Die traumhaft verschneite Winterlandschaft des Nationalparks wird Sie begeistern! Homepage: www.pyhrn-priel.net.
Die schönsten Schneeschuhwanderrouten in Niederösterreich: Göstling-Hochkar, Hochbärneck, Lunz am See, Ötscher (um 17 Uhr mit Stirnlampe oder Fackel), St. Aegyd am Neuwalde; Bärnkopf, Gutenbrunn, Traunstein, Moorbad Harbach; Hohe Wand, Mönichkirchen, Kirchberg am Wechsel, am Semmering, Reichenau an der Rax und Puchberg am Schneeberg.
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