Bei einem Großteil der Menschen fortgeschrittenen Alters etablieren sich Probleme mit dem Kniegelenk. Dies kann die persönliche Lebensqualität erheblich einschränken. Durch verminderte Aktivitäten im Freien und bezüglich Bewegung / Sport können auch zusätzliche negative Folgewirkungen von Kniegelenksproblemen auftreten. Siehe auch den Beitrag Meniskus Operation. Hauptgründe für Schmerzen in den Kniegelenken sind vor allem Überlastungen bzw. Abnützungen, Verletzungen, entzündliche Krankheitsprozesse inklusive Autoimmunreaktionen, Unterforderung der Beinmuskulatur, hormonelle Umstellungen und genetisch bedingte Veränderungen im Gelenk.
Vor allem das Bergabgehen bereitet manchen Menschen Probleme. Ergibt eine Untersuchung, dass die Gelenke und die Knorpel an sich in Ordnung sind, kann man die Knieschmerzen am ehesten auf mangelnde Muskulatur zurückführen. Die gute Nachricht: Man kann sie stärken! Alles, was Sie dazu brauchen ist ein standsicherer Schemel, der nicht allzu hoch ist. Man steigt mit einem Fuß auf den Schemel und senkt den anderen Fuß so weit ab, dass er gerade nicht den Boden erreicht. Das wiederholt man – in einem langsamen Bewegungsablauf – 10 bis 40 Mal. Dann Fußwechsel und nochmals 10 bis 40 Senk-und-Hebe-Bewegungen. 3 Minuten Pause und beide Einheiten von neuem.
Foto © Andreas Hollinek
Dieses einfache und dennoch sehr wirksame Knietraining kann man getrost jeden Tag machen. Es stärkt die für das Wandern wichtigen Muskeln und Bänder und ist darüber hinaus ein gutes Training für den Gleichgewichtssinn.
Beim Wandern selbst sollte man immer zwei Wanderstöcke mithaben. Sie geben auch in unwegsamem Gelände einen guten Halt und Federn beim Bergabgehen viel vom auf die Kniegelenke wirkenden Druck ab.
Chronische Beanspruchungen des Kniegelenkes (durch Fehlstellungen, kniende Arbeiten wie Fliesenlegen oder Meniskusschäden mit folgender Knorpelfehlbelastung) führen zu einer "Knorpelabnützung". Es kommt zu Bewegungsschmerzen und Ergüssen, eventuell auch zu abgelösten Knorpelstücken im Gelenk mit der möglichen Komplikation einer Einklemmung.
Unter Menisken versteht man spezielle Faserknorpelgewebe im Kniegelenk, welche einerseits durch Gelenksverdrehungen akut verletzt werden können, andererseits aber auch (gerade ab 50 plus) degeneriert verändert erscheinen und somit bereits aufgrund von Bagatellverletzungen ein- bzw. abreißen können. Gelenksschwellungen und Ergüsse, Schonhaltung in Beugestellung sowie Streckungsschmerz oder – hemmung sind die Folgen.
Dabei handelt es sich um eine Ausstülpung der Gelenkskapsel, welche sowohl primär, d.h. ohne erkennbare Ursache oder angeboren vorhanden sein kann, als auch sekundär im Zuge degenerativer Abnützungen oder im Rahmen von Grundkrankheiten (z.B. rheumatoide Arthritis) auftreten kann. Die Patienten leiden unter einer Schwellung im Kniekehlenbereich, begleitet von Schmerzen (verstärkt bemerkbar bei Streckung im Gelenk).
Eine Abklärung der Schmerzursache sollte möglichst frühzeitig vorgenommen werden. Anamnese und klinische Untersuchung, Röntgen, Ultraschall, MRT und Arthroskopie stehen zur Verfügung.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2024; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.