Die echte Grippe (Influenza; nicht zu verwechseln mit dem Diagnosebild: grippaler Infekt) ist eine gefürchtete, akute Infektionserkrankung, mit vorrangigem Befall der Atemwege. Die heimtückischen Krankheitserreger sind Viren (Orthomyxovirus influenzae-Typen), welche in der Lage sind, sich von Epidemie zu Epidemie zu verändern und somit Therapiestrategien zu erschweren. Manche Virus-Varianten sind besonders gefährlich und können zu sogenannten Pandemien führen, mit Millionen von Toten weltweit (z.B. "Spanische Grippe" in den Ende 1918 / Anfang 1919).
Der medizinische Durchbruch bezüglich Grippeschutzimpfung gelang, als Wissenschaftler die Systematik dieser Virus-Veränderungen zu durchschauen begannen. Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt über Tröpfcheninfektion, deren Risiko im Rahmen einer Epidemie als hoch einzuschätzen ist. Mehr dazu beim Beitrag Grippeimpfung: ja oder nein?
Influenza ist auf der ganzen Welt verbreitet. Auf der Nordhalbkugel kommt es in den Wintermonaten zu Epidemien, hauptsächlich verursacht durch den Virustyp A ("Influenza A"). Jedes Jahr sterben in Österreich über hundert Menschen an Grippe. Weltweit gesehen zählt man etwa 1 Million Tote jährlich, wobei vor allem für ältere Menschen und chronisch Kranke Gefahr besteht, an schweren Komplikation zu erkranken.
Zur Einschätzung des eigenen Risikos, mit der echten Grippe angesteckt zu werden, gibt es für Österreich im Internet zwei Seiten, die dies ermöglichen. Da ist zum einen der Grippemeldedienst der Stadt Wien. Die dort aufgelisteten Zahlen werden einmal pro Woche aktualisiert: www.wien.gv.at/ma15/grippestatistik.htm.
Interessant ist die Vorhersagemethode einer Grippewelle mittels Google. Der Suchmaschinenbetreiber hat festgestellt, dass die Häufigkeit bestimmter Suchbegriffe Anhaltspunkt für die Häufigkeit von Grippefällen sein kann. Die Google-Schätzung für die internationale Ausbreitung der Grippe finden Sie auf www.google.org/flutrends/.
Eine Grippeerkrankung schädigt Schleimhäute und macht sie anfällig für andere Krankheitserreger. Die Grippe ist somit meist eine Mischinfektion, d.h. zusätzlich zu den Grippeviren kommt es in vielen Fällen zu einer bakteriellen Infektion der Atemwege und diese Bakterien können letztlich zu einer gefürchteten Komplikation im Krankheitsverlauf führen, der:
Ein eher leichter und abgeschwächter Krankheitsverlauf, ohne Komplikationen, ist in der Regel bei der Mehrheit der Patienten zu erwarten – sie erholen sich meist innerhalb einer Woche. Besonders komplikationsgefährdet sind jedoch:
Menschen ab dem 50. Lebensjahr sollten nicht zögern, sich impfen zu lassen, zumal Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung deutlich hinter jenen Gefahren rangieren, die mit einer Grippeerkrankung verbunden sind. Dies gilt selbstverständlich auch für all jene Menschen, welche unabhängig ihres Alters, an einer chronischen Erkrankung leiden oder aus beruflichen Gründen vermehrt infektionsgefährdet sind bzw. häufigen Kontakt mit zu schützenden Risikogruppen pflegen (z.B. medizinisches Personal, Angehörige). Die Impfung erfolgt jährlich. Bei entsprechenden Grund- und Vorerkrankungen sollte ab dem 60. Lebensjahr zusätzlich eine Pneumokokkenimpfung (Auffrischung alle 5 Jahre) verabreicht werden. Ihr Arzt wird Sie diesbezüglich gerne beraten.
Anmerkung: Ein gestärktes Immunsystem (z.B. durch Bioenergetika, Nahrungsergänzung, hochdosiertes Vitamin C in retardierter Form, Pollen / Bienenpollenprodukte, Propolis usw.) ist hilfreich bei der Abwehr von Infektionserkrankungen.
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Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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