Entzündet sich die Bronchialschleimhaut infolge eines viralen, grippalen Infektes (Erkältungskrankheit), infolge bakterieller Infektionen, durch Einatmen schädlicher Gase und Reizstoffe (z.B. Umweltverschmutzung; hohe Anreicherung von bodennahem Ozon verstärkt das Beschwerdebild) oder durch Rauchen (siehe auch Stichwort Raucher-Entwöhnung), spricht man von Bronchitis. Bronchitis kann auch im Rahmen anderer Grundkrankheiten auftreten. Dazu zählen: Candida-Infektion, Keuchhusten, Masern, Scharlach, Typhus, Windpocken und Herzkrankheit (bei Linksherzinsuffizienz: sogenannte "Stauungsbronchitis"). Eine akute Bronchitis verläuft unter dem Bild eines "normalen" Hustens, meist im Rahmen einer Erkältungskrankheit: So sind in der überwiegenden Anzahl der Fälle Schnupfen, Halsweh, Kehlkopfentzündung oder Luftröhrenkatarrh infolge von Virusinfektionen schuld am infektiösen Geschehen innerhalb der Bronchien.
Treten Husten und Auswurf an den meisten Tagen "während mindestens drei aufeinander folgenden Monaten, jeweils in zwei aufeinander folgenden Jahren" auf, liegt nach Definition der WHO eine chronische Bronchitis vor. Hier dominieren Zigarettenrauchen und Luftverschmutzung als Hauptauslöser der Erkrankung. Meist morgendlicher Husten mit Auswurf, in weiterer Folge belastungsabhängige Atemnot und Leistungsminderung sind typische Symptome eines chronischen Bronchitisverlaufes.
Asthma bronchiale und chronische Bronchitis zeigen ein ähnliches Beschwerdebild. Zu ihrer Unterscheidung voneinander: siehe Asthma bronchiale.
Zu den gefürchteten Komplikationen einer viralen Bronchitis zählen die sogenannte bakterielle Superinfektion (z. B. mit Pneumokokken, Haemophilus influenzae und Staphylokokken), die Entwicklung einer Lungenentzündung und die mögliche Verschlechterung eventuell schon zuvor vorhandener Erkrankungen der Lunge oder des Herzens.
Bei der akuten, viralen Bronchitis ist es besonders wichtig viel zu trinken und sich körperlich zu schonen. Hustenreizhemmende Medikamente werden nur bei quälendem Hustenreiz, vorzugsweise in der Nacht, verabreicht. Die Wirkung von Auswurf fördernden Hustenmittel ist bei Bronchitis nicht belegt. Die (drohende) Anwesenheit von Bakterien macht die zusätzliche Gabe eines Antibiotikums notwendig, verschiedene Inhalationspräparate können bei Bedarf zu einer Entspannung der verkrampften Bronchien führen.
Auch Patienten mit einer chronischen Bronchitis werden medikamentös behandelt (Stufenplan; je nach Ausmaß der Beschwerden). Inhalationen, Sauerstoffgabe und Beatmung werden je nach Schwere der Erkrankung eingesetzt. Außerordentlich wichtig ist zusätzlich das Eliminieren von schädigenden, äußeren Einflüssen, soweit dies eben möglich ist. Dazu zählt als wichtigste Maßnahme die Raucher-Entwöhnung. Weiters wird die Pneumokokken- und Grippeimpfung gerade auch Menschen mit chronischer Bronchitis besonders empfohlen.
Stärkung des Immunsystems (z.B. durch Bioenergetika, Nahrungsergänzung, hochdosiertes Vitamin C in retardierter Form usw.) kann unter Umständen vor akuter Bronchitis schützen.
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Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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