Mediziner verwenden den Begriff Atherosklerose als Fachbegriff für die sogenannte Arterienverkalkung. Es ist dies die häufigste arterielle Erkrankung und entspricht einer Verdickung, Verhärtung und Elastizitätsminderung der Gefäßwand. Durch Verringerung des Blutflusses im betroffenen Arterienabschnitt kommt es zu einer Minderversorgung des davon abhängigen Gewebes: Durchblutungsstörung, bzw. bei Totalverschluss der Arterie auch Durchblutungsstopp führen zu Symptomen, welche oftmals akut, also plötzlich, einsetzen (z.B. Herzinfarkt), sich aber auch über längere Zeit hinweg entwickeln können (z. B. diabetischer Fuß durch peripheren arteriellen Verschluss).
Durch die gestörte Durchblutung leidet auch die Haut. Sie neigt zur Unterversorgung an Nährstoffen und büßt an Funktionalität ein. Dies erkennen Menschen mit Atherosklerose unter anderem am Beschwerdebild Trockene Haut. Deshalb ist parallel zur Atherosklerosebehandlung eine gute Hautpflege wichtig; am besten mit Hautpflegeprodukten, die Lanolin bzw. Schafmilch enthalten.
Zu den Risikofaktoren für Arteriosklerose zählen Zigarettenrauchen (bei Frauen erhöht sich das Risiko nochmals bei gleichzeitiger Einnahme östrogenhältiger Medikamente), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Cholesterinerhöhung, Lebensalter (Risiko steigt bei Männer vorwiegend ab 45 Jahren, bei Frauen ab 55 Jahren), familiäre Belastung (z.B. Herzinfarkte naher Verwandter, vor allem in relativ jungem Lebensalter), Adipositas (Fettleibigkeit), körperliche Inaktivität, Gerinnungsstörungen, Gefäßentzündungen und ständige Unruhe / Stress.
Arteriosklerose kann verschiedenste Gefäßabschnitte im Körper betreffen und je nach Lokalisation zu den unterschiedlichsten Symptomen und Krankheitsbildern führen. Patienten mit einer bereits vorhandenen "Arteriosklerose-Erkrankung", wie z.B. Herzinfarkt, sind demnach gefährdet auch an anderen Stellen des Körpers Gefäßeinengungen oder Gefäßverschlüsse zu erleiden.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
Verschlossene Blutgefäße können rasch gefährlich werden. Oft ist es notwendig, ein Blutgefäß zu ersetzen – entweder durch ein körpereigenes Blutgefäß oder aber durch künstlich hergestellte Gefäßprothesen. Die Technische Universität Wien (TU Wien) und die Medizinische Universität Wien (MedUni Wien) entwickelten nun gemeinsam künstliche Blutgefäße aus einem speziellen Elastomermaterial, das ausgezeichnete mechanische Eigenschaften hat. Diese künstlichen Blutgefäße werden im Laufe der Zeit durch körpereigenes Material ersetzt. Am Ende dieses Umbauprozesses ist wieder ein natürliches, vollständig funktionsfähiges Blutgefäß entstanden.
Zur Herstellung der Gefäßprothesen werden Polymerlösungen in einem elektrischen Feld zu sehr feinen Fäden gesponnen und auf eine Spule aufgewickelt. "Die Wand dieser künstlichen Blutgefäße ist natürlichen Blutgefäßen sehr ähnlich", sagt Prof. Heinz Schima von der Medizinischen Universität Wien. Das Polymergewebe ist leicht porös, daher sickert zunächst etwas Blut hindurch und reichert die Wand mit Wachstumsfaktoren an. Das begünstigt das Einwandern körpereigener Zellen. Die Interaktion zwischen Material und Blut wurde an der TU Wien von Prof. Martina Marchetti-Deschmann mit Hilfe von ortsaufgelöster Massenspektrometrie untersucht.
Im Rattenexperiment war die neue Methode bereits sehr erfolgreich. "Sechs Monate nach dem Einsetzen der Gefäßprothesen wurden die Blutgefäße der Ratten untersucht", sagt Dr. Helga Bergmeister von der MedUni Wien. "Es waren weder Aneurysmen noch Thrombosen oder Entzündungen festzustellen. Körpereigene Zellen hatten die Gefäßprothese besiedelt und das künstliche Konstrukt zu körpereigenem Gewebe umgewandelt."
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