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Alpen, Österreich

65 Prozent des österreichischen Staatsgebietes fallen in die Region der Alpen. Das Alpenvorland beginnt mit dem im Westen , setzt sich nach Westen hin mit Hügellandschaften und Mittelgebirgslagen fort, um dann in den westlichen Bundesländer Hochgebirgsregionen zu erreichen. Wichtig bei Touren in den Alpen: . Siehe auch die , den Beitrag und die Übersichtsseite über die höchsten .

Höchster Berg des österreichischen Abschnittes der Alpen ist der . Die Alpen werden zu allen Jahreszeiten touristisch genutzt: rund 50.000 Kilometer beschilderte Wanderwege, tausende Kilometer , über 500 und Hütten, etwa 260 Seilbahnunternehmen, 7200 Kilometer Skipisten. Etwa die Hälfte der Alpenregion ist bewaldet. 13.000 Pflanzenarten kommen in den Alpen vor, neben 30.000 Tierarten. Laut WWF () machen die in den Alpen beheimateten Gefäßpflanzenarten 39 Prozent der europäischen Flora aus. Selbst in den unwirtlich wirkenden hochalpinen Graslandschaften wachsen auf 100 Quadratmetern bis zu 80 Arten. Acht europäische Staaten haben einen Anteil an den Alpen. Eine gemeinsame Strategie ist in der Alpenkonvention formuliert. Dieses Übereinkommen haben alle Alpenstaaten und die EU "zum umfassenden Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Alpen" unterzeichnet.

Alpen 1
Foto © Andreas Hollinek

Bedrohung Mensch

In den Alpen gibt es immer weniger Regionen, die unbeeinflusst von den umtriebigen Aktivitäten des Menschen bleiben. Hier einige Fakten, die Mitte Mai 2019 von der Initiative #UnsereAlpen (Website: ) der Presse zugeschickt wurden:

  • 500 Millionen Übernachtungen jährlich im gesamten Alpenraum, die von 150 Millionen Gästen gebucht werden.
  • 160 Millionen Skitage in den Alpen jährlich, das sind 43 Prozent der weltweiten Skitage.
  • 39 Prozent aller Skilifte weltweit stehen in den Alpen.
  • 10,4 Millionen LKW-Fahrten wurden 2016 im alpenquerenden Straßengüterverkehr gezählt. Das ist ein Anstieg um 66 Prozent im Vergleich zu 2007. Damals waren es 6,06 Millionen LKW-Fahrten.
  • 1019 Wasserkraftwerke mit einer Leistung von mehr als fünf Megawatt gibt es in den Alpen. Daraus resultiert ein jährliches Erzeugungsvermögen von 166 Terawattstunden. Die gesamte Stadt München verbraucht etwa 7,5 Terawattstunden pro Jahr. Die Alpen sind die wichtigste Wasserkraftregion in Europa.
  • 2 Grad Celsius ist es heute in den Alpen im Jahresmittel ungefährwärmer als Ende des 19. Jahrhunderts. Damit stiegen die Temperaturen im Alpenraum in diesem Zeitraum ungefähr doppelt so stark an wie im Vergleich zum globalen Mittel.
  • 128 Meter hat das Vilgratenkees in der Venedigergruppe im Sommer 2018 an Länge einbüßt. Es war damit laut dem Gletscherbericht des ÖAV der österreichische Rekordhalter eines ohnehin rekordverdächtigen Jahres, in dem die alpinen Eismassen durchschnittlich 17,2 Meter an Länge verloren.

Schutzmaßnahmen dringend erforderlich

Im November 1991 hatten die acht Alpenstaaten und die die "Alpenkonvention" – ein Übereinkommen zum Schutz der Alpen – unterzeichnet. Dieser völkerrechtliche Vertrag ist ein Fundament für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum. Seien es Erhalt von Natur und Landschaft, Verkehr, Energie, Tourismus, alpine Land- und Waldwirtschaft oder Bodenschutz – die Herausforderungen in den zentralen Themenbereichen der Alpenkonvention und ihrer Protokolle haben nichts von ihrer Aktualität verloren, im Gegenteil: Die Notwendigkeit einer tatsächlich nachhaltigen Entwicklung, die den kommenden Generationen dieselben Möglichkeiten und Chancen sicherstellt wie den vorangegangenen, ist heute noch größer als damals. Für die Alpenländer gehören die unglaubliche Vielfalt und Schönheit der alpinen Natur- und Kulturlandschaft und die damit verbundene hohe Lebensqualität zweifellos zu den wertvollsten und am meisten geschätzten Ressourcen unseres Landes (siehe dazu die und die ). Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit dürfen deren Schutz und Erhalt nicht gegen kurzfristiges Wirtschaftswachstum abgewogen werden.

Alpen 2
Foto © Andreas Hollinek

Dennoch leistet sich einen verantwortungslosen Umgang mit seinem Naturerbe. Laut WWF (World Wildlife Fund) findet in Österreich der höchste Bodenverbrauch im Alpenraum statt. Täglich würden eine Fläche von 21 Fußballfeldern neu verbaut. Besonders dramatisch sei die zunehmende Verbauung der alpinen Räume und ihrer sensiblen Ökosysteme. Durch den ausufernden Flächenverbrauch gelten heute nur mehr rund 7 Prozent der österreichischen Staatsfläche als naturbelassen und unerschlossen. Gerade diese Seele der Alpen muss daher besonders geschützt werden, weil sie sowohl durch großtechnische Infrastruktur als auch durch die laufende Klimakrise immer mehr unter Druck steht.

Trotz des bereits hohen Erschließungsgrads wird der alpine Raum immer intensiver und verantwortungsloser beansprucht, wie das aktuellste Beispiel des geplanten Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms zeigt. Große Bauprojekte drängen in die letzten alpinen Freiräume, etwa das Kraftwerk Kaunertal oder die Gletscherehe Pitztal/ Ötztal, oder machen auch vor Schutzgebieten nicht mehr Halt, wie die Beispiele Kraftwerk Kühtai im Ruhegebiet Stubaier Alpen, der geplante Brückenschlag im Ruhegebiet Kalkkögel oder ein Schigebietsausbau durch das Naturschutzgebiet Kleinfragant in Kärnten. Heißere und trockenere Sommer, kürzere und schneeärmere Winter, häufigere und intensivere Wetterextreme, haben schon jetzt massive Auswirkungen, die sich in Zukunft gerade im Alpenraum weiter verstärken werden. Angesichts dieser klimatischen Veränderungen, sind wir mehr denn je gefordert, in Zukunft sparsamer und sorgsamer mit den endlichen natürlichen Ressourcen umzugehen. Dies hat auch die im Vergleich zur Alpenkonvention junge Makrostrategie für den Alpenraum der Europäischen Union (EUSALP) erkannt. Unter dem derzeitigen Vorsitzbundesland Tirol und mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung wurde eine Deklaration für nachhaltige Landnutzung und Bodenschutz verfasst.

Angesichts der unmittelbaren Bedrohung für die letzten alpinen Freiräume Österreichs fordern WWF Österreich, Österreichischer Alpenverein und Naturfreunde Österreich Sie als zuständige Regierungsmitglieder dazu auf, sich klar und deutlich zur nachhaltigen Landnutzung und Landesentwicklung und damit zur Erhaltung der letzten unversehrten Natur und Landschaft zu bekennen und dies in einer gemeinsamen Erklärung zu bekräftigen. Dazu braucht es so rasch wie möglich eine gemeinsame Konferenz der ReferentInnen aus Naturschutz und Raumplanung. Ein verbindlicher Aktionsplan für mehr Bodenschutz ist wichtiger denn je. Die unkontrollierte Verbauung der letzten Freiräume muss gestoppt werden. Die Seele der Alpen darf nicht nur am Geburtstag der Alpenkonvention im Mittelpunkt stehen, sondern muss jeden Tag und mit konkreten Maßnahmen geschützt und verteidigt werden.

Faszinierende Ausblicke

Der erste Schritt ist der schwerste. Wackelige Knie, stockender Atem, so manchem läuft es kalt über den Rücken. Kann man seine Angst überwinden, genießt man spektakuläre Aus-und Tiefblicke in schwindelnden Höhen. In Österreichs Alpen entstand in den letzten Jahren eine Vielzahl von einzigartigen Aussichtsplattformen. Beeindruckende Orte, die BesucherInnen zugleich faszinieren und schaudern lassen.

Man muss kein Extremsportler sein, um spektakuläre Aussichten zu erleben. Der gewisse Nervenkitzel ist auch garantiert, wenn man, auf einem Glasboden stehend, hunderte Meter über dem Abgrund schwebt und dabei in die Tiefe blickt. Auf 1933 Metern Seehöhe bietet der Skywalk Kölnbreinsperre in Kärnten einen fantastischen Tiefblick von Österreichs höchster Staumauer. Die 2010 eröffnete Attraktion befindet sich am Ende der Malta Hochalmstraße. Eine filigrane, über die Staumauer hängende Plattform aus Metall und Glas schwebt über dem Abgrund. Sitzstufen in der Mitte des Skywalks laden zum Verweilen ein und der eingearbeitete Glasboden ermöglicht freie Sicht auf 200 Meter Tiefe unterhalb der Plattform.

Erhöhte Adrenalinwerte garantieren auch die "5fingers" am Krippenstein im Dachsteinmassiv. Diese Plattform liegt in unmittelbarer Nähe der Bergstation der Dachstein-Krippenstein-Seilbahn und ist auf einem informativen Lehrpfad leicht und bequem zu erreichen. Die einer Hand nachempfundene Plattform ragt bis zu 8 Meter aus einer 400 Meter hohen Felswand und bietet eine wunderbare Aussicht auf das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt und den Hallstätter See im österreichischen Salzkammergut. Darüber hinaus überrascht jeder der 5 Stege durch seine unterschiedliche Gestaltung. So besteht beispielsweise der Boden eines der "5fingers" durchgehend aus Glas und gibt den Blick frei auf den 400 Meter weiter unten liegenden Ort Krippenbrunn. Der Boden eines anderen Fingers ist mit einem Guckloch versehen, das schwindelfreien Menschen einen direkten Blick in die Tiefe erlaubt. Der Mittelfinger hingegen ist für die Öffentlichkeit gesperrt – auf ihm befindet sich ein Trampolin, das fallweise von Basejumpern genützt wird.

Oberhalb der "5fingers", direkt am Gipfel des Krippensteins liegt eine nicht weniger spektakuläre Plattform, die Welterbespirale Krippenstein. Die futuristische Stahlkonstruktion wurde mit gemütlichen Rastplätzen ausgestattet und bietet einen einzigartigen Blick auf das UNESCO-Welterbe Hallstatt – Dachstein / .

Ebenfalls in der Dachstein-Tauern-Region gelegen ist der "Skywalk" um den Hunerkogel. Die auf 2700 Metern Seehöhe liegende balkonartige Plattform mit einer Länge von 17 Metern, von der die letzten Meter über die Felskante hinausragen, bietet einen erstaunlichen Rundblick über das alpine Bergpanorama.

Wandert man in der Landschaft rund um Hinterstoder, stößt man auf ein seltsames Objekt: Die Aussichtsplattform Stoderblick ist mit ihrem roten Stahlrahmen ein weithin sichtbares Zeichen. Blickt man vom Inneren des Quaders auf das vor einem liegende Panorama, gliedert der Würfel die Landschaft in vier Ausschnitte und rahmt so den Blick auf die Gipfel des Toten Gebirges, die Warscheneckgruppe und das Stodertal.

Wer den Gang über eine spektakuläre, 140 Meter lange Hängebrücke wagt, erreicht die am Gipfel des Stubnerkogels bei Gastein gelegene Aussichtsplattform Glocknerblick. Das runde, filigran wirkende Aussichtsplateau besteht aus Stahl und Holz. Seitlich wird es durch ein blickdurchlässiges Maschendrahtgitter gesichert. Der Boden der Plattform bietet durch eine eingelassene Glasöffnung einen freien Blick in den Abgrund.

Die "Koralle" auf der Steinplatte ist eine elegant gelöste Konstruktion in der Nähe Kitzbühls. Die im "Triassic Park Waidring" gelegene Aussichtsplattform erinnert an eine Fächerkoralle. Drei verschiedene Bodenbeläge sorgen hier für Nervenkitzel: Besucher können sich über undurchsichtige Korallenäste und einen grobmaschigen Gitterrost langsam an einen völlig transparenten Boden herantasten. Dieser gehört zu den größten begehbaren Glasflächen Europas und verlangt selbst Höhenerprobten ein gewisses Maß an Überwindung ab.

Die Gemeinde Sölden im hat gleich auf drei Bergen, alle über 3000 Meter hoch, Plattformen errichtet – "BIG 3", die einzigartige Blicke auf die Ötztaler Alpen bieten. Am höchsten liegt die Plattform auf der Schwarzen Schneid. Von dort aus überblickt man die Gebirgswelt bis hin zu den Dolomiten. Aus dem Tiefenbachkogl ragt ein 25 Meter langer, frei schwebender Stahlsteg über dem Abgrund. Die auf mehreren dünnen Pfosten stehende Aussichtsplattform am Gaislachkogl ermöglicht die Sicht hinunter ins Ötztal und auf die das Tal umgebenden Alpenkämme.

Die Panoramaplattform "Top of Tyrol" hält, was sie verspricht, denn sie liegt auf 3210 Metern. Den exponierten Aussichtspunkt erreicht man mit der Panorama-Gondelbahn Schaufeljoch, und vom höchstgelegenen Bergrestaurant Österreichs, der Jochdohle, ist es nur mehr ein Katzensprung zur Plattform. Der Steg aus Stahl und Holz zieht sich in einer sanften Linie über den gezackten Grat. Von dort aus schweift der Blick weit über die Stubaier Alpen, die Dolomiten und bis zum Ortlermassiv.

Der am Gipfel des Wurmkogls auf 3082 Metern gelegene Top Mountain Star in Hochgurgl ist wohl die extravaganteste Erscheinung unter den Panoramaplattformen. Tausende im Außenbereich angebrachte Swarovski-Kristalle lassen das pagodenartige Gebäude in der Sonne glitzern und funkeln. Im Inneren befindet sich eine Panorama-Bar mit einem herrlichen 360-Grad-Rundblick über die Ötztaler Alpen.

Als Geheimtipp unter den Aussichtsplattformen gilt der Adlerhorst im Rofangebirge. Die einem Adlernest nachempfundene Plattform auf dem Gschöllkopf bietet faszinierende Ausblicke in die Bergwelt des Rofan um den Achensee. Wem der Nervenkitzel dort nicht reicht, kann sich auch 800 Meter mit dem "Skyglider", einer Seilbahnkonstruktion, auf den Gschöllkopf ziehen lassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause gleitet man mit ungefähr 85 Stundkilometer wieder hinunter zur Bergstation.

Bergsteigerdörfer in Österreich

Es gibt sie noch, die kleinen Ortschaften und Weiler inmitten der österreichischen Alpen, in denen man das Gefühl hat, die Zeit sei stehen geblieben – die "Bergsteigerdörfer". Die Natur ist einfach da, manchmal unaufdringlich, dann wieder spektakulär. Aber immer lädt sie dazu ein, sich in ihr zu bewegen.

Einige der schönsten österreichischen Bergsteigerdörfer zwischen dem Großen Walsertal in Vorarlberg und dem niederösterreichischen Reichenau an der Rax, zwischen dem Kärntner Lesachtal und Grünau im Almtal in Oberösterreich haben sich zu einer Plattform zusammengeschlossen. Insgesamt sind es derzeit 18 Orte und Talschaften, die sich gemeinsamen Zielen verschrieben haben.

In ihrer Charakteristik sind die Orte sehr verschieden. Vergletscherte Berggipfel, die über 3000 Meter hinaufragen, gibt es nun einmal nur entlang des Alpenhauptkamms in den westlichen Bundesländern. Orte wie Steinbach am Attersee oder Lunz am See punkten dafür mit kristallklaren Seen, die im Sommer so warm sind, dass nach einer schweißtreibenden Bergtour ein Sprung ins Wasser zum reinen Genuss wird. Viele dieser Bergsteigerdörfer blicken auf eine mehr als hundertjährige Tourismusgeschichte zurück und manche von ihnen können sich sogar rühmen, dass in ihnen der alpine Tourismus begonnen hat. Vent im Ötztal etwa, wo 1860 der Pfarrkurator Franz Senn nicht nur sein Vidum zum Bergsteigerquartier ausbaute. Senn verfolgte ein Erschließungskonzept mit der Errichtung von Wegen und dem Bau von Schutzhütten und war 1869 einer der Mitbegründer des Deutschen Alpenvereins.

Modellhaft für den ganzen Alpenraum war auch die Entwicklung im Osttiroler Kals am Großglockner, wo der Prager Kaufmann Johann Stüdl schon bald nach 1850 Wege und Hütten für den beginnenden Ansturm der Glocknertouristen errichten ließ, auch wenn dieser Ansturm im Vergleich zu heute sehr gering war. Gemeinsam war den Konzepten von Senn und Stüdl die Einbindung der lokalen Bevölkerung. Neben der meist kargen Landwirtschaft konnte durch den Tourismus die Existenzgrundlage verbessert werden. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Entwicklung eines organisierten Bergführerwesens.

Das Motto des gemeinsamen Internet-Auftritts lautet: "Kleine und feine Bergsteigerdörfer zum Genießen und Verweilen." Ganz im Sinne der Ahnherren Senn und Stüdl zählt es zu den verpflichtenden Kriterien, dass die Bergsteigerdörfer über alpine Kompetenz verfügen. Wer in einen dieser Orte reist, kann sich darauf verlassen, ein erstklassig gewartetes Wegenetz vorzufinden, ebenso Berg- und Schutzhütten. Kompetente alpine Beratung ist ebenso gesichert wie eine Ausleihmöglichkeit für spezielle Bergausrüstung. Garantiert sind auch ein Angebot an geführten Touren (im Sommer wie im Winter) und die Möglichkeit, auf die Dienste versierter Bergführer zurückgreifen zu können.

Zu den Qualitätskriterien zählt eine weitgehend unerschlossene Landschaft – wer also sein Gipfelerlebnis mit der Seilbahn oder mit dem Auto erreichen will, ist in den Bergsteigerdörfern falsch. Im Vordergrund stehen Tourenziele, an denen man aus eigener Kraft ankommt – mit allem, was dazugehört: körperliche Anstrengung, die Überwindung von Schwierigkeiten, ein ganzheitliches Naturerlebnis und vor allem Entschleunigung. Fast alle Bergsteigerdörfer sind von Schutzgebieten umgeben und haben selbst Anteil an Flächen dauerhaft geschützter Natur.

Die Bergsteigerdörfer haben in der Vergangenheit auf große touristische Infrastruktur verzichtet und sich dazu auch für die Zukunft verpflichtet. Das heißt nicht, dass es in diesen Orten keine kleineren Skigebiete mit Liftanlagen gibt, aber diese sind garantiert nicht dominant – weder im Landschaftsbild noch im Alltag der Orte. Auf den Schutzhütten geht es urig und meist auch spartanisch zu – das soll so sein und ist für viele Bergwanderer bei einer mehrtägigen Wanderung eine Selbstverständlichkeit.

Aber wie ist das mit den Bergsteigerdörfern im Tal? Diese Bergsteigerdörfer verfügen über ein breites Angebot an Unterkünften, das von einfach bis in die 4- Sterne-Kategorie reicht. Viele der Häuser verfügen über zeitgemäße Wellnessbereiche und faktisch alle punkten damit, dass sie in ihren Küchen auf heimische Produkte und erstklassige Zubereitung setzen. Das fügt sich in das Konzept der Initiative Bergsteigerdörfer, das auf eine funktionsfähige Berglandwirtschaft setzt und einen Bergwald, der alle seine Funktionen voll entfalten kann.

In allen 18 Orten und Talschaften gibt es Partnerbetriebe, die sich in besonderer Form den Zielen der Bergsteigerdörfer verpflichtet fühlen, darunter vor allem Hütten, Pensionen und Hotels. Die Idee zur Plattform der Bergsteigerdörfer ist vom Österreichischen Alpenverein ausgegangen, der auch weiterhin die Trägerschaft innehat. "Bergsteigerdörfer sind vorbildhafte regionale Entwicklungskerne im nachhaltigen Alpintourismus mit einer entsprechenden Tradition", heißt es in den Unterlagen zum Projekt. Der Alpenverein will mit den Bergsteigerdörfern auch einen Beitrag zur Umsetzung der Alpenkonvention leisten. Diese ist ein völkerrechtlich verbindlicher Vertrag, an dem alle acht Alpenstaaten und die Europäische Union teilhaben. Ziel der Alpenkonvention und ihrer Durchführungsprotokolle ist eine geordnete, abgestimmte und vor allem nachhaltige Entwicklung in den Alpen. Dazu gehört neben dem Verkehr, der Raumordnung und der Landwirtschaft auch der Tourismus.

Die Bergsteigerdörfer setzen mit ihren vielfältigen Angeboten gleichermaßen auf den Sommer und den Winter. Sie bieten nicht nur das ideale Revier für Bergsteiger, Kletterer und Skitourengeher. Aber auch, wer nur Wandern will, findet zahlreiche Wege in allen Schwierigkeitsgraden. In den Bergsteigerdörfern fühlen sich alle wohl, die unberührte Natur suchen, dazu Ruhe und Abgeschiedenheit und eine Gastlichkeit, die Tradition mit zeitgemäßen Ansprüchen zu verbinden weiß.

Die Träger der Initiative Bergsteigerdörfer und die Vertreter der Gemeinden, von Tourismusverbänden und -betrieben treffen sich regelmäßig zum Gedankenaustausch. Denn die Bergsteigerdörfer wollen nicht nur ihre Naturschätze und ihre dörfliche Kultur bewahren, sie sind offen für Innovationen, die in ihren Rahmen passen und dem Gast zugute kommen.

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